Hameln (kar). Der Kunde, der gerade den Laden betritt, fragt höflich, ob man ihn beraten kann. Aber, Hilfe – er spricht Englisch! Und damit steht die Verkäuferin auf Kriegsfuß. Sie würde ihn ja gern bedienen, weiß jedoch nicht so recht, was er eigentlich sucht. Es folgt eine Mischung aus Radebrechen, sich mit Händen und Füßen verständigen, auf Artikel zeigen – und immer wieder Kopfschütteln, die Sprachbarriere ist zu groß: „Tut mir leid.“ Sorry, dem Kunden auch. Frustriert verlässt er das Geschäft. Eine Situation, die sich vermeiden lässt.
Das macht Martina Frewert-Davis ihren "Schülern" klar, die sich im "gläsernen Klassenzimmer" der Stadt-Galerie versammelt haben. Zu einer ganz speziellen Unterrichtsstunde: „Englisch für den Einzelhandel“. Beim Schnupperkurs drücken rund 20 Verkäufer aus dem Einzelhandel nachmittags freiwillig die Schulbank. Und lernen von ihrer Lehrerin, wie man ein vorbildliches Verkaufsgespräch auf Englisch führt. „Wichtig ist, dass man Vokabeln und Redewendungen für seinen Fachbereich draufhat“, weiß Martina Frewert-Davis und geht in ihren Kursen deshalb speziell darauf ein. Neben Fachbegriffen aus den unterschiedlichsten Bereichen lernen die Schüler auch das englische Zahlensystem kennen – und dürfen schließlich Fragen stellen. Es wird lebhaft in der Runde: „Was heißt, die Ware ist in der Anlieferung?“, „Wie erkläre ich, dass ich etwas bestellen muss?“, „Wie sage ich einer Kundin, wie sie eine Creme auftragen muss?“ Das Interesse ist groß. Von der nachmittäglichen Unterrichtsstunde nehmen am Ende alle etwas mit.
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