Hameln (ni). Jetzt rächt sich, dass die Stadt Hameln die Unterhaltung ihrer Gebäude auf Sparflamme gefahren hat: Das Schiller-Gymnasium meldet gravierende Schäden an der Fassade, die umgehend behoben werden müssen. Kosten: Rund eine Million Euro. Für die Mitglieder des Bauausschusses war die Nachricht am Donnerstag die Hiobsbotschaft des Tages, unter der nicht nur Sozialdemokrat Herbert Rode gequält aufstöhnte: "Schon wieder eine Million, die wir nicht im Haushalt haben. Ich weiß gar nicht mehr, wie das weitergehen soll."
Der marode Zustand der denkmalgeschützten Fassade des Hamelner Traditionsgymnasiums war durch einen Zufall offenkundig geworden. Von einer der "Bekrönungen", die die Fenster des Hauses einrahmen, war ein Teil abgebrochen und auf den Schulhof gekracht - glücklicherweise zu einem Zeitpunkt, als sich keine Schüler dort aufhielten. Durch diesen Vorfall alarmiert, ließ die Stadtverwaltung die Fassade genauer unter die Lupe nehmen. Das Ergebnis der Untersuchung hat auch Schulleiter Andreas Jungnitz "vom Stuhl gehauen" - der Fugenmörtel zwischen den Steinen des zweischaligen Ziegel-Sichtmauerwerkes ist teilweise ganz verschwunden und an anderen Stellen nur noch zwei statt fünf Zentimeter dick. Mit der Folge, dass permanent Wasser in die Fassade eindringt. Zudem gehören Setzungsrisse zu den Dauerproblemen des Gebäudes, das 1897 auf einem zugeschütteten alten Wehrgraben errichtet wurde.
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