HAMELN. Die Kosten für die städtische Jugendmusikschule sind erneut Thema in der Lokalpolitik: Vor zwei Jahren war beschlossen worden, die Preise für den Einzelunterricht zu erhöhen und – aus Kostengründen – verstärkt auf Partner- und Gruppen- statt auf Einzelunterricht zu setzen. Nun fordert die Ratsmehrheit aus SPD und Grünen, die Rechtsform der Wilhelm-Homeyer-Musikschule zu überdenken.
Die Verwaltung solle prüfen, ob durch eine Rechtsformänderung – „zum Beispiel zu einem gemeinnützigen eingetragenen Verein“ – der Zuschussbedarf der Musikschule reduziert werden könnte.
In vielen Kommunen werden städtische Musikschulen inzwischen von Vereinen mit anhängenden Fördervereinen betrieben, argumentiert Rot-Grün. So in Springe, Gehrden, Ronnenberg und Barsinghausen. „Ein Verein kann deutlich flexibler auf die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen eingehen als eine städtisch betriebene Einrichtung“, heißt es. Der Zuschussbedarf aus dem städtischen Haushalt könnte dann durch Spenden beziehungsweise einen Förderverein gesenkt werden, hofft die Mehrheitsgruppe.
„Auch die Umwandlung in eine Kreismusikschule ist in Verbindung mit dem Landkreis zu prüfen“, heißt es weiter. Fördermöglichkeiten von Bund und Land sollen ausgelotet werden.
Diese Möglichkeiten soll die Verwaltung nun ebenso wie die Übertragung in eine andere institutionelle Trägerschaft prüfen und die Resultate dem Rat zur Entscheidung vorlegen. Einen Antrag in dieser Richtung hatte die SPD – damals gemeinsam mit Die Linke – bereits vor zwei Jahren stellen wollen, dann aber zurückgezogen.
Die Personalkosten der Jugendmusikschule sollten sich 2021 – laut Haushaltsplanung vom Dezember des Jahres – auf 1,09 Millionen Euro belaufen. Einnahmen gegengerechnet, steht in der Planung für die Musikschule ein Minus von 621 990 Euro.
Die Jugendmusikschule feierte im vergangenen Jahr ihr 50-jähriges Bestehen. Sie wurde 1971 nach jahrelangen politischen Diskussionen als städtische Einrichtung ins Leben gerufen.
Diskutiert wird der rot-grüne Antrag am Donnerstag, 3. Februar, vom Ausschuss für Familie, Kindertagesstätten, Schulen und Sport. Die Sitzung beginnt um 16.30 Uhr in der Rattenfänger-Halle.
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