Hameln. Die Menschen im Weserbergland sind geschockt und fassungslos – sie trauern um Rüdiger Butte. Hameln-Pyrmonts Landrat ist am Freitag Vormittag einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Der 74 Jahre alte Rentner Hans B. aus Nienstedt bei Bad Münder hat ihn um 10.15 Uhr in seinem Büro in der zweiten Etage des Kreishauses an der Süntelstraße erschossen. Nach der Tat richtete sich der Mörder selbst. Rüdiger Butte hinterlässt eine Frau, zwei Kinder und fünf Enkel. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) zeigte sich über Buttes Tod tief betroffen. „Er war ein wunderbarer Mensch, immer freundlich, zugewandt und motivierend.“ Das Mitgefühl der ganzen Landesregierung gelte Buttes Frau und seiner Familie. Polizeipräsident Robert Kruse und der stellvertretende Landrat Carsten Vetter sagten, sie seien bestürzt und sehr traurig, hätten mit Rüdiger Butte einen Freund verloren. Am Freitag um kurz vor 10 Uhr tauchte der Täter im Vorzimmer des Landrats auf. Auf seinem Weg zu einem anderen Termin ging Rüdiger Butte zu Hans B. und bot ihm an, in etwa einer halben Stunde mit ihm zu sprechen. Hans B. wartete. Als der Landrat zurückkehrte, nahm er Hans B. mit in sein Büro. Unmittelbar danach soll es zu einem Kampf gekommen sein. Dann fielen Schüsse. Die Sekretärin flüchtete über den Flur in das Zimmer einer Kollegin. Pressesprecherin Sandra Lummitsch alarmierte die Polizei. Schnell war klar: Landrat Rüdiger Butte und Mörder Hans B. sind tot. Am Freitagabend kamen etwa 500 Menschen zu einem Gedenkgottesdienst im Hamelner Münster zusammen, an dem auch Ministerpräsident Weil teilnahm. „Wir müssen die Stimme erheben“, sagte Superintendent Philipp Meyer, „wir dürfen der Gewalt nicht nachgeben.“
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