Hameln. Ein Fest wie bei der Fußball-WM 2006? Der Vergleich, den ein Schüler zum Reichserntedankfest auf dem Bückeberg zieht, mutet zunächst ein bisschen merkwürdig an. Genau um diese Parallele aber geht es Henning Eimer, Teamleiter Geschichte der Handelslehranstalt Hameln (HLA). „Man kann den Nationalsozialismus nur verstehen, wenn man die Begeisterung von damals versteht“, sagt er. Die zentrale Lektion, die er seinen Schülern mitgeben will, lautet: Menschen sind manipulierbar. Mit dem Heimathistoriker Bernhard Gelderblom hat er die Ausstellung „Ein Volk dankt seinem Verführer“ initiiert, die ab heute in den Räumen der HLA zu sehen ist. Laut Gelderblom kamen rund 1,2 Millionen Besucher zu den Reichserntedankfesten, die zwischen 1933 und 1937 stattfanden – „in der Regel keine Parteimitglieder“. Stattdessen ging es um „Volksgemeinschaft“. Beim Reichserntedankfest wurde Volksgemeinschaft inszeniert; es wurden Klassengegensätze sowie Standesunterschiede überspielt. Gleichzeitig diente der Begriff der Volksgemeinschaft zur Verschleierung der Tatsache, dass das Regime Minderheiten ausgrenzte und einen wilden Krieg gegen sie führte. Die Reichserntedankfeste zeigten den „schönen Schein“ des Regimes. Die Ausstellung versucht, diesen schönen Schein des Festes darzustellen, zu deuten und zu durchbrechen, um die betörende Wirkung von Propaganda und Massensuggestion deutlich zu machen. Um das Thema auch Jugendlichen näher zu bringen, wurden Schüler des zwölften Jahrgangs der HLA zu Schülerlotsen ausgebildet. Diese werden Gruppen durch die Ausstellung führen. Sie ist von Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Unterstützt wird sie vom Landschaftsverband Hameln-Pyrmont und der Sparkasse Weserbergland.ant/red
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