HAMELN. Krimi-Festival auf der Weser – an Bord des ehemaligen Minensuchboots „Pluto“ wird es wieder spannend. Mit Thorsten Süße, Ulrich Behmann, H. Dieter Neumann und Carsten Schütte geben sich gleich vier bekannte Autoren im Oktober, November und im Dezember die Ehre. Die Marinekameradschaft Hameln zeichnet für die Organisation der Literaturveranstaltung verantwortlich, die von der Bundesregierung im Rahmen der Aktion „Neustart Kultur“ gefördert wird.
Fritz Grube, Vorsitzender der Marinekameradschaft Hameln, hat das Krimi-Festival mit Unterstützung der renommierten Kölner Buchagentin Charlotte Zeiler nach Hameln geholt. „Wir gehen davon aus, dass unser Schiff wie schon bei der Premierenlesung von Ulrich Behmann wieder rappelvoll wird“, sagt Grube – und rät Krimi-Freunden dazu, sich unbedingt rechtzeitig per E-Mail bei fritz.grube@web.de oder unter 0162/9649129 anzumelden. An Bord gilt die 3G-Regel. Das Beste: Der Eintritt ist bei allen Lesungen frei. Beginn: stets 19 Uhr.
Krimi-Fans dürfen sich auf mörderisch spannende und unterhaltsame Abende freuen – denn: Die vier Autoren erfinden nicht einfach so Geschichten, sie wissen von Berufs wegen, worüber sie schreiben. Den Anfang macht Krimi-Autor Dr. Thorsten Süße – er wird am Samstag, 9. Oktober, ab 19 Uhr aus seinem Roman „Atemlos in Hannover“ lesen. Darum geht’s: Eine Frau wird von einem unbekannten Täter beim Geocaching in Hannover getötet. Der Täter verhält sich außergewöhnlich. Er beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei, indem er der Mordkommission irritierende Nachrichten sowie Fotos und Videos seiner getöteten Opfer zusendet. Und er kündigt sogar das Datum seines nächsten Mordes an. Die eiskalt ermordeten Frauen standen in keiner erkennbaren Verbindung zueinander. Aber es muss einen roten Faden geben. Der Leiter der Mordkommission schaltet den Psychiater Dr. Mark Seifert ein, um von ihm mögliche Hinweise auf das Tatmotiv des Killers zu erhalten. Dr. Thorsten Süße ist nicht nur Kriminalschriftsteller, sondern als Psychiater auch Ärztlicher Leiter des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Region Hannover.
Heimspiel: Am 15. Oktober kehrt Kriminalreporter Ulrich Behmann zurück an Bord der „Pluto“. Der mittlerweile international bekannte Krimi-Autor aus Hameln beschäftigt sich in seinem neuesten Kriminalroman, der wieder inspiriert wurde von wahren Kriminalfällen, mit einer Mordmethode, die im Jahr 1957 erstmals nachgewiesen werden konnte. „Januargier“ hat im In- und Ausland ausgezeichnete Kritiken erhalten – auch von Gerichtsmedizinern. Und darum geht’s: Dr. Karl Mertens ist kein Rechtsmediziner, der seine Leichen gedanklich mit nach Hause nimmt. In seinen 38 Dienstjahren hat er schon mehrere Tausend Tote untersucht, aufgeschnitten und deren Inneres nach außen gekehrt. Deshalb ist er irritiert, dass ihn Nadja Stern bis in seine Träume verfolgt. Es scheint so, als wolle ihm die Tote etwas mitteilen. Tags darauf untersucht der medizinische Forensiker die Frauenleiche ein zweites Mal. Dabei macht er eine grauenvolle Entdeckung, die den Mordermittlern Herma van Dyck und Kurt Brenner viel Arbeit bescheren wird. Viele Menschen, die in Behmanns Roman eine Rolle spielen, existieren im realen Leben wirklich. Einige Personen haben ihm sogar ihren echten Namen geliehen. Die Orte und Handlungen wurden akribisch recherchiert und beschrieben. Alles, was der Serientäter denkt und tut, haben andere Mörder schon vor ihm gedacht und gemacht. Das war schon bei „Novemberwut“ und im Thriller „Dezembertod“ so.
Aus Schleswig-Holstein kommt am 12. November H. Dieter Neumann von Flensburg nach Hameln an die Weser. Der ehemalige Luftwaffenoffizier und Diplom-Finanzökonom ist ein Vielschreiber und steht für spannende Küstenkrimis. Er wird sein Buch „Haie unterm Eis“ vorstellen: Eiswinter im deutsch-dänischen Grenzland. Eine Beamtin der Flensburger Stadtverwaltung kehrt vom Tauchgang unter die zugefrorene Ostsee nicht zurück. Erst als Tauwetter einsetzt, wird ihre Leiche auf dem Meeresgrund gefunden. Die junge Reporterin Kira Lund soll über den rätselhaften Fall berichten. Schnell stößt sie dabei auf undurchsichtige Machenschaften rund um einen millionenschweren Immobiliendeal, gerät deshalb plötzlich selbst ins Visier skrupelloser Gegner und wird zum Ziel eines heimtückischen Mordanschlags.
Carsten Schütte, Leiter der Operativen Fallanalyse beim Landeskriminalamt Niedersachsen, stellt am 4. Dezember seinen dritten Krimi vor – „Schärengrab“ heißt er – und ist ein echter Profiler-Roman. In seinem Krimi wird ein Profiler-Team, das während einer teambildenden Maßnahme auf einem Schiff unterwegs ist, von der bitteren Realität eingeholt. Beim ersten Landausflug in Bergen entdeckt ihr Chef Thorsten Büthe in seiner Jackentasche eine mysteriöse Botschaft. Jemand hat eine Szene gezeichnet. Vorsichtig interpretiert, könnte es sich dabei um einen Leichenfundort handeln. Aber seine Kollegen lachen ihn aus, denn der Papierfetzen ist mit „Troll“ signiert. Weitere Nachrichten und Tote folgen. Niemand glaubt nun mehr an Zufälle, denn das Grauen begleitet das Team weiter auf jedem neuen Landgang.red
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