„Das war ein richtig emotionales Spiel! Wir haben alle total mitgefiebert und jetzt sind wir im Finale!“ Viviane Heinemeyer von den 2. Damen des MTV Rohrsen ist richtig gut in Stimmung, als nur Sekunden vor Schluss der Verlängerung im Spiel Deutschland gegen Norwegen der erlösende Treffer zum 34:33 fällt. „Spannend, das war richtig spannend“, lautet das einhellige Urteil unter den rund 100 Zuschauern, die sich zum Public Viewing im Weserbergland-Zentrum versammelt haben und mit der deutschen Mannschaft mitfiebern.
„Selbst wenn sie verlieren, hätten sie doch gewonnen“, kommentiert der 67-jährige Klaus Pfisterer die Leistungen der jungen deutschen Mannschaft während der Handball-Europameisterschaft in Polen. „Das hätte doch vorher niemand erwartet, dass die das Halbfinale erreichen“, und stöhnt bei jedem Ballverlust der deutschen Recken oder bei jeder gelungenen Abwehr des blendend aufgelegten norwegischen Keepers. Und kommentiert laufend weiter: „Jetzt muss der Lichtlein aber halten, bloß jetzt nicht wieder ein Ballverlust.“ Pfisterer hat ebenso wie Hartmut Kruggel noch die glorreichen Schlachten des VfL Hameln in der „Hölle Nord“ und in der Rattenfängerhalle zu Zeiten eines Frank Michael Wahl oder Danilo Loncovic im Kopf, während es zwischen Deutschland und Norwegen auf der großen Leinwand hin- und hergeht. „Das wird jetzt eng“, meint Kruggel wenige Minuten vor Schluss, als Norwegen schon wieder in Führung geht. Dann braust Jubel durch die Halle: Fünf Sekunden vor dem regulären Spielende schafft Deutschland den Ausgleich und damit die Verlängerung.
„Muss das denn jedes Mal so spannend sein“, stöhnt nebenan Ulrike Semholz-Böhm. „Das ist ja kaum noch auszuhalten.“ Aber die deutschen Spieler behalten die Nerven, scheinen die Rufe „Jetzt abwehren, jetzt abwehren“ in der Halle zu hören. 40 Sekunden sind noch zu spielen, Deutschland gleicht aus, wehrt den nächsten Angriff ab und trifft Sekunden vor Schluss zum Sieg. Was für ein Krimi!
Public Viewing: Weiter geht es am Sonntag, 31. Januar: Auch das Endspiel um 17.30 Uhr ist im Weserbergland-Zentrum zu sehen (Einlass ist bereits eine Stunde vorher).
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