Hameln (ni). Das überparteiliche "Zweckbündnis für eine bessere Fußgängerzone" hat gerufen und rund 60 Bürger sind gekommen. Fast ausnahmslos teilten sie die von Ralf Hermes vorgebrachte Kritik an der aktuellen Planung sowie am Verhalten von Rat und Verwaltung. Seit Jahren stehe das Thema Neugestaltung der Hamelner Fußgängerzone auf der Tagesordnung, aber "man hat uns in dieser Diskussion noch nie ernst genommen, wir sind mit allen Anregungen gegen eine Mauer des Schweigens gestoßen".
Der örtliche BUND-Vorsitzende und Mitinitiator des Zweckbündnisses, Ralf Hermes machte keinen Hehl aus seinem Frust über die "Arroganz", mit der die Verantwortlichen für die Planung jene vor den Kopf gestoßen hätten, die mit den Entwürfen von Archtektin Anke nicht einverstanden gewesen seien. In einem mehr als einstündigen Vortrag listete Hermes anschließend auf, woran es in seinen Augen bei diesem Thema hapert: an einer soliden Finanzierung, an einem schlüssigen Grün-Konzept und daran, dass auf die Aussagen von Politik und Verwaltung kein Verlass sei. Hermes bezweifelte, dass es der Ratsmehrheit mit dem beschlossenen Kostendeckel von fünf Millionen Euro ernst sei. Er stellte die fachliche Qualifikation einer Architektin infrage, die ein helles Pflaster wie rund um die Stadt-Galerie als Belag für die gesamte Fußgängerzone vorgeschlagen hat. Er kritisierte die Entscheidung, mit der Erneuerung des Pferdemarktes zu beginnen als Abrücken von dem ursprünglichen Ziel, die Oster- und Bäckerstraße für die von der Stadt-Galerie ausgehende Konkurrenz zu rüsten. Und er stellte grundsätzlich infrage, ob Millionen für eine Neugestaltung ausgegeben werden sollen, zumal "die Hamelner den Bedarf gar nicht sehen und die Touristen die Stadt schön finden, so wie sie ist". Der Applaus der Anwesenden an seinem Rundumschlag war ihm sicher.
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