Hameln (HW). Mit einer „Lockprämie“ will Rainer Brüderle neue Gastarbeiter ins Land locken, um dem Mangel an Facharbeitern entgegenzuwirken. Mit diesem Vorschlag hat der Bundeswirtschaftsminister in Berlin eine koalitionsübergreifende Debatte ausgelöst und auch in Hameln stößt der Vorschlag des Liberalen auf wenig Gegenliebe. Zwar werde es in der Rattenfängerstadt ebenfalls schwieriger qualifiziertes Personal zu finden, doch beginne ein schleichender Prozess, „dass gute Leute sehr rar werden“, wie Ulrich Meyer, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der Unternehmen im mittleren Weserbergland (AdU) formuliert.
Weil in Deutschland qualifiziertes Pflegepersonal immer knapper wird, haben Bundespolitiker bereits von einem „Pflegenotstand“ gesprochen. Doch auch diesbezüglich besteht in Hameln kein Grund zur Panik. „Von einem Notstand kann ich absolut nicht sprechen“, sagt Herbert Schneider, Vorstand der Tönebön-Stiftung. Und auch Norbert Raabe, Geschäftsführer der Paritäten, sieht sich einem Mangel an Pflegepersonal derzeit noch nicht ausgesetzt. Aber sowohl Schneider als auch Raabe sehen schwierige Zeiten auf die Branche zukommen, denn beide beklagen unisono: „Es gibt immer weniger Bewerber und das Niveau wird immer schwächer.“
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