Hameln (ch/red). „Liegt ein Verkehrsunfall vor? Atmet die Person noch? Ist sie ansprechbar?“ Wer sich nur noch dunkel daran erinnern kann, was er beim lange zurückliegenden Erste-Hilfe-Kurs gelernt hat, ist froh, wenn ihm eine neue App hilft.
Ein Verletzter liegt blutend auf der Straße, während der zu Hilfe geeilte Passant hektisch auf sein Smartphone tippt: Um eine Rettung schnell und effektiv zu machen, haben einige Rettungsdienste Erste-Hilfe-Apps entwickelt, die Ungeübten im Notfall helfen sollen, erste Soforthilfe zu leisten. Doch kann eine unpersönliche elektronische Anweisung wirklich helfen? Oder schadet es nicht mehr, wenn sich Helfer auf die Technik verlassen, anstatt die Situation eigenständig zu beurteilen?
„Natürlich ersetzt die App keinen Erste-Hilfe-Kurs“, sagt Maik Hüttig, Pressesprecher des Malteser Hilfsdienstes Hildesheim. Als Ergänzung oder auch Nachschlagewerk sein eine solche App aber durchaus sinnvoll.
Skeptischer äußert sich Kersten Enke, Leiter der Johanniter-Akademie in Hannover. Zwar begrüßt er „vom Grundsatz her“, dass durch die Apps das Thema Erste Hilfe vielleicht auch an Menschen herangetragen würde, die sich sonst weniger damit beschäftigten, doch in Notfallsituationen hält er sie nur bedingt für geeignet. „Die Situation ist so dynamisch und zeitintensiv, dass man nicht mehr nachblättern sollte.“
Welche Apps Malteser Hilfsdienst und Deutsches Rotes Kreuz bereithalten, erfahren Sie in der Dewezet.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2021
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.