HAMELN-PYRMONT. Montags ist Umfrage-Tag bei der Dewezet, in der darauffolgenden Woche gibt es die Ergebnisse. In der letzten Woche haben wir die Newsletter-Abonnenten zum Thema „20 Jahre Euro“ befragt – die Antworten lesen Sie hier.
Als vor etwas mehr als 20 Jahren die ersten Euroscheine ausgegeben wurden, war der Andrang bei den Banken groß. Ähnlich groß war aber auch die Skepsis der Bundesbürger: Mehr als die Hälfte der Deutschen lehnten die Währungsunion ab. Doch wie stehen die Menschen im Weserbergland heute zum Euro? Rechnen sie noch in D-Mark um, oder ist die neue Währung in Fleisch und Blut übergegangen? 177 Personen haben an dieser nicht repräsentativen Umfrage teilgenommen.
Viele rechnen noch um
Befriedigend oder 2,78: So lautet die durchschnittliche Schulnote, mit der die Teilnehmenden den Euro bewertet haben. 29 Prozent von ihnen waren vor seiner Einführung gegen den Euro. 16 Prozent war die Umstellung egal und 55 Prozent gaben an, im Vorfeld für den Euro gewesen zu sein.
Nach wie vor wird gerne umgerechnet: Ganze 43 Prozent der Teilnehmenden gaben an, immer (9 Prozent) oder bei bestimmten Waren und Dienstleistungen (34 Prozent), den Vergleich zur D-Mark zu bemühen. Häufig hat das mit den Preisen zu tun: „Damit mir klar wird, ob ein Produkt in den Jahren teurer oder preiswerter geworden ist. Der Fleischpreis hat sich in den 20 Jahren kaum verändert, das finde ich skandalös“, erklärt ein Leser seinen Grund zum Umrechnen. Bei anderen ist es einfach die Gewohnheit oder sie rechnen sogar ganz automatisch in D-Mark um. 100 Teilnehmende (57 Prozent) gaben an, gar nicht mehr umzurechnen.
Die wenigsten wollen die D-Mark zurück
Mittlerweile haben sich fast alle Leser an den Euro gewöhnt. 15 Prozent von ihnen benötigten dafür gar keine Übergangszeit. 47 Prozent hatten sich nach ein paar Monaten an das neue Geld gewöhnt. Ein gutes Viertel wurde erst nach einem Jahr mit dem Euro warm. Bei sechs Prozent kehrte erst nach zehn Jahren wieder Normalität im Portemonnaie ein. Und bei einigen wenigen klappt das gar nicht: Sechs Teilnehmende haben es bis heute nicht geschafft, sich an die europäische Währung zu gewöhnen. Drei weitere sind mit dem Euro aufgewachsen und erinnern sich nicht an die D-Mark.
Nur die wenigsten Leser wünschen sich die Mark wieder zurück. 73 Prozent der Teilnehmenden stimmten bei dieser Frage mit „Nein“ ab. Nur knapp 15 Prozent würden eine Initiative zur Wiedereinführung der Deutschen Mark unterstützen. Für etwa 8 Prozent der Teilnehmenden wäre das zumindest eine nostalgisch aufgeladene Vorstellung. Sieben Personen gaben an, dass ihnen die Währung egal ist.
Auch im Weserbergland schlummert noch altes Geld
Auch im Weserbergland schlummern noch D-Mark-Beträge in den Haushalten. 61 Prozent der Teilnehmenden besitzen noch Mark und Pfennige. Dabei handelt es sich fast immer um Kleinstbeträge. Nur drei Teilnehmende haben noch über 100 Mark zu Hause. Bei zwei weiteren sind es sogar über 1000 Mark.
Der Großteil des Geldes wird auch dort bleiben, wo es jetzt ist. 77 Prozent der Teilnehmenden gaben an, das verbliebene Geld auch dauerhaft behalten zu wollen. Als Grund wird häufig Nostalgie genannt, andere sammeln die Münzen oder hoffen auf eine Wertsteigerung. Nur jeder zehnte möchte die alte Währung definitiv noch umtauschen. 14 Prozent sind sich noch nicht sicher.
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