HAMELN. Hameln ist erneut als „fahrradfreundliche Kommune“ zertifiziert worden. Ein zusammenhängendes Radwegenetz gibt es aber immer noch nicht. Entsprechend harsch ist die Kritik des ADFC. In der letzten Montagsfrage wollten wir wissen: Wie fahrradfreundlich ist Hameln?
Das Label „fahrradfreundliche Kommune“ hat der Innenminister der Stadt Hameln verliehen. Grundlage waren ein Fragebogen und ein Vortrag. Im Fragebogen verweist die Stadt auf Errungenschaften wie zum Beispiel die Fahrradstraßen, außerdem auf strukturelle Veränderungen in der Zukunft. Der ADFC-Chef glaubt jedoch, die Stadt hätte nicht den Mut, den Autofahrern etwas wegzunehmen.
Die 91 Teilnehmer unserer Montagsfrage sind mehrheitlich auch eher skeptisch, was das Fahrradfahren in Hameln angeht. 68 Prozent fühlen sich (stellenweise) unsicher auf Hamelns Straßen und knapp die Hälfte sieht die Fahrradstraßen als „Mogelpackung“. Entsprechend vielfältig sind auch die Verbesserungsvorschläge, die auf unsere Nachfrage hin gemacht wurden. Sie reichen von allgemeinen Ideen zum Radwegeausbau bis zum Hinweis auf konkrete Gefahrenstellen.
Ein Leser findet beispielsweise den Fahrradweg am Ostertorwall zum Teil lebensgefährlich, ein anderer plädiert für eine eigene Fahrradspur auf den Altstadtringen. Die Fahrradspuren auf der Kaiserstraße werden derweil von einem Umfrage-Teilnehmer als zu schmal angesehen. Aber nicht nur die Situation direkt in der Stadt wird kritisch gesehen, mehrfach wird auch angeführt, dass die Radwege in die Ortsteile saniert und ausgebaut werden müssten. Konkret wird der Radweg an der K 13 nach Hastenbeck angeführt.
Das Thema Ampelschaltung sollte auch im Hinblick auf die Fahrradfahrer angeschaut werden, finden einige Umfrage-Teilnehmer. Die Ampeln sollten so geschaltet sein, dass ein Absteigen auf der Straße nicht nötig sei, heißt es in einer Antwort. Konkret wird von einem anderen Leser auf die Ampelschaltung an der Kreuzung Kastanienwall und Wettorstraße verwiesen, die durchgängig sein sollte.
Teils harsche Kritik wird an den Verkehrsplanern der Stadt geübt. Hameln sei „Fahrrad-Steinzeit“ schreibt ein Leser und die Planer würden alles nur aus Autofahrersicht sehen. Ein anderer schlägt vor, dass die Verantwortlichen die Fahrradwege befahren sollten, um zu merken, wie oft diese plötzlich endeten oder Autofahrer plötzlich Vorfahrt hätten.
Empfohlen wird auch ein Blick in die Niederlande. Dort gibt es entlang der meisten Straßen separate „Fahrradwege" mit eigenen Ampeln und Verkehrsschildern. In stark befahrenen Gebieten sind zudem die Radfahrer durch Tunnel und Brücken vom Autoverkehr getrennt. An Kreuzungen regelt vielfach ein Kreisverkehr die Vorfahrt der Radfahrer.
„Wenn tatsächlich eine Umgestaltung zur fahrradfreundlichen Stadt erreicht werden soll, muss ohne Vorbehalt über eine neue Aufteilung des öffentlichen Verkehrsraums nachgedacht werden“, findet ein Umfrage-Teilnehmer ganz grundsätzlich.
Hinweis: Am Montagabend verschicken wir die nächste Dewezet-Montagsfrage. Wer an unseren Umfragen teilnehmen möchte, kann sich unter newsletter.dewezet.de/register anmelden.
Die kompletten Tipps der Umfrage-Teilnehmer
(Die Antworten sind unbearbeitet abgebildet, auch Rechtschreib- und Tippfehler sind nicht korrigiert.)
- Ausbau von Radwegen, Einrichtung echter Fahrradstraßen ohne Parksuchverkehr
- Extra Fahrradwege deutlich von der Straße getrennt
- Bestehende Radwege erst einmal in einen besseren Zustand versetzen. Manche sind regelrechte Schlaglochpisten.
- keine
- autofreie Altstadt
- Der Straßenraum in der Innenstadt muss neu aufgeteilt werden.
- Noch mehr Radwege und bessere Ausschilderung wo gefahrlos Radfahren möglich ist
- Der Fahrradweg an Ostertorwall ist z.T. lebensgefährlich (Wechsel der Fahrradspur)
- breite Radwege (bes. in Hinblick drauf, dass jetzt doch viele Radfahrer mit Elektroantrieb recht schnell unterwegs sind, Gossen abflachen, Ampeln fahrradfreundlicher, überdachte Abstellplätze
- Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.
- Keine, da sich Hamelns Radfahrer benehmen wie sau!
- Keine
- Fahrradwege und Straßen voneinander trennen.
- Wenn alle Verkehrsteilnehmer, besonders auch die Radfahrer sich an die StVO halten, fühle ich mich auf dem Fahrrad in Hameln ziemlich sicher. Natürlich ist jeder weitere Ausbau zu begrüßen.
- Die Planer sind scheinbar keine Radfahrer, sondern sehen alles nur aus Autofahrersicht. Die Promenade gibt immer wieder Ärger, weil sich Fußgänger und Radfahrer behalten. Hameln ist Fahrrad-Steinzeit
- Keine
- Die Fahrradwege sollten mal von den Verantwortlichen gefahren werden, dann würden Sie merken, wie oft die Fahrtadwege plötzlich enden oder Autofahrer plötzlich Vorfahrt haben.
- Bessere Radwege
- Keine Aktuell
- Alle Verkehrsteilnehmer mehr aufklären (auch Fußgänger!) und Fehlverhalten mehr bestrafen.
- Keine
- Altstadtringe mit eigener Fahrradspur
- mehr bzw, bessere Radwege vor allem an den Hauptstraßen, Radwege auch zwischen den Ortsteilen z.B Afferde Hilligsfeld
- Ampelschaltungen ändern, damit man nicht in der Mitte der Straße wieder absteigen und warten muss. Mehr Kontrollen auf Radwegen, vor allem morgens, viele Radfahrer fahren auf der falschen Seite. Autos fahren zu dicht an einem vorbei, halten nicht, wenn sie die Hindernisse auf ihrer Seite haben. Autos stellen sich an Ampeln auf die Radspuren. Autos, die aus Ausfahrten kommen, versperren den Radweg und man muss anhalten. An Kreuzungen werden Radspuren von wartenden Autos dicht gemacht. Radwege sind teilweise so holprig, dass man durchgeschüttelt wird. Radwege direkt neben Fußweg, werden zu Stoßzeiten oft von Fußgängern mit genutzt und man hat einfach nie freie Fahrt!
- Breitere Radwege. Durchgängige Radwege. Keine Rumpelstrecken mit Bodenwellen und Schlaglöchern. Wichtig: Radfahrer müssen sich wie Autofahrer auch an die Regeln im Straßenverkehr halten!
- Fußwege und Fußgängerzone für Radfahrer mit einer Geschwindigkeitsauflage freigeben.
- Die Radwege in die Ortsteile, näheres Umland, müssen dringend saniert oder ausgebaut werden. Beispiel, der Radweg nach Hastenbeck an der K 13. Die zweite Verbindung zwischen Afferde und Hastenbeck hat erst gar keinen Radweg. Da es in Hastenbeck keine Einkaufsmöglichkeit gibt, wird diese Straße auch häufig von Fußgängern genutzt.
- Zusammenhängendes Radwegenetz
- Zuparken von Radwegen endlich sanktionieren
- 1. Es wird nicht nur in Hameln Fahrrad gefahren. Radfahrer sollten die Straße benutzen dürfen. Radwege sind oft zu eng führen an Ausfahrten vorbei, wechseln ständig von links nach rechts, Verkehrsplanung geht anders.
- Fahrradfahrer, die sich an die Vorschriften halten.
- Die Fuß- und Radwege, die unabhängig von Verkehrstraßen liegen (z.b. entlang Weser und Hamel, deutlich als Fahrradweg auszeichnen und ergänzen. Keine Fahrradwege auf Hauptstraßen
- Xq
- Studierte Fachkräfte für die zeitgemäße Entwicklung anwerben und bezahlen. Es gibt tatsächlich Verkehrsplaner.nicht nebenbei so wie jeder könnte das...
- Finde Hameln bereits fahrradfreundlich.
- Fahrradfahrer müssen mehr sichere Wege erhalten!
- Ich bin mit der momentanen Situation zufrieden.
- Mehr sichere Radwege, mehr Fahrradstraßen
- Die Radwege zu einem Netz verbinden, Unterbrechungen beseitigen.
- Auch Mitnahme von Fahrräder in Bussen
- Keine
- Ampelschaltung Kreuzung Kastanienwall - Wettorstr. sollte durchgängig sein. Der Radweg Kastanienwall Ecke Erichstr. Ist nicht sicher.
- Mehr Radwege
- Durchgehende Schnellradwege mit Vorfahrt
- Mehr Mut der Kommunalpolitik und der Verwaltung bei der Umsetzung hin zu einer wirklich fahrradfreundlichen Stadt. Die Verantwortlichen sollten sich am Beispiel der Niederlande orientieren. Dort fühlt man sich als Fahrradfahrer ernst genommen und viel sicherer. n.
- Wenn tatsächlich eine Umgestaltung zur fahrradfreundlichen Stadt erreicht werden soll, muss ohne Vorbehalt über eine neue Aufteilung des öffentlichen Verkehrsraumes nachgedacht werden.
- Mehr verkehrsberuhigte Zonen oder gleichberechtigte Zonen wie in den NIederlanden.
- Feste Radwege schaffen, nicht auf Fahrbahn oder Straßen integrieren
- Mehr Platz für Fahrradfahrer, siehe Münster: tolle, junge und grüne Stadt mit vielen Fahrradfahrern
- Es sollte dafür gesorgt werden, dass Fahrradfahrer auch Rücksicht auf Fußgänger wie mich nehmen, dann kann die Stadt auch Fahrrad freundlicher werden
- Keine
- Trennung von Auto und Rad durch Absperrung wo es geht
- Es hat sich schon vieles verbessert in der letzten Zeit. Man sollte mehr auf gegenseitige Rücksichtnahme setzen, wir Radfahrer sind da manchmal leider auch nicht ohne.
- MIV vergrämen
- Das Thema wirklich ernst nehmen und konsequent verfolgen.
- Den Durchgangsverkehr verringern durch eine Verkehrsführung um Hameln herum, (Stichwort Südumgehung)
- Keine weiteren Vorschläge, es gibt nicht nur Radfahrer auf unseren Straßen.
- Schulung von Radfahrer, damit diese ein angepasstes Verhalten gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern haben.
- Auch wenn es nicht schmerzfrei (vermutlich für den Individualverkehr) geht: Mehr Mut und Tatkraft bei der Umsetzung geplanter Maßnahmen.
- Beleuchtung von Radwegen.
- Verbindung Weserradweg zur Weserbrücke verbessern. Vom Bahnhof zur Basbergstraße ist zu kompliziert. ...
- Radwege auf den Straßen sollten breiter sein (Bsp. Kaiserstraße - zu schmal), damit Radfahrer sich sicherer fühlen können.
- Keine
- Radwege sicherer machen
- Auf den Brücken auf jeder Seite für beide Richtungen freigeben. Bisher fühlt man sich unsicher, entgegen der Fahrtrichtung unterwegs zu sein, obwohl man z.B. gleich links abbiegen will.
- Ergibt sich aus Beantwortung Frage 4; da ich in Bad Pyrmont wohne, war in den vergangenen 3Jahren nur 2 x mit dem Fahrrad in Hameln.
- Mit offenen Augen und Ohren durch Hameln radfahren, dann erkennt der Dümmste, woran es mangelt. Ein gutes Beispiel von Dilletantismus ist die Fahlte!!!!!!!!
- Fahrradwege an allen Hauptstraßen
- Fahrradstraßen, z. B. Scharnhorststraße, mindestens einseitig ohne Parkplätze. Einfädelungsflächen bzw. bessere Markierungen bei endenden Fahrradwegen
- Mehr, breitere Radwege schaffen. Geld in die Hand nehmen und machen!
- Alles okay so
- Park- und Halteverbot auf Deisterstraße, dann gäbe es Platz für Radwege auf der Fahrbahn.
- Auch Radfahrer sollten sich an die Regeln halten, dazu gehört auch das Rechtsfahrgebot auf Straßen die beidseitig Radwege haben und nicht auf nicht zugelassenen Gehwegen zu fahren (Ausnahme Kinder).
- Tatsächlich mal denken bei der Straßenplanung wäre ein Start
- Schneller entscheiden
- Mit Bedacht und der tatsächlichen Nachfrage entsprechend ständig anpassen - und damit keine "Panik"-Aktionen!
- grundsätzlich Fahrradstraßen nur einseitig für Autoparkplätze
- Fahrradweg zwischen Haverbeck und Hope
- Das Parkhaus Kopmannshof sollte zu einem bewachten Parkhaus für Fahrräder umgewidmet und die Goethestraße zur Fahrradstraße werden.
- Bewachtes Parkhaus nur für Fahrräder in der Innenstadt. Dazu könnte man z.B. einen Teil des Parkhauses am Kopmanshof nutzen. Wichtig ist, dass man dort "on the fly" sein Fahrrad inkl. Gepäck sicher unterstellen kann und die Parkgebühr erschwinglich ist.
- Mehr Abstellplätze für Fahrräder in der Innenstadt und am Wall (Kastanien- und Ostertorwall).
- Radweg sinnvoll anlegen, sodass Autos und Radfahrer sich gegenseitig respektieren können
- Bitte auch an mobilitätseingeschränkte Bürgerinnen denken!
- Sicherere und breitere durchgängige Fahrradwege. Zur Zeit wechseln die Fahrradfahrer häufig auf die Fußwege und fahren rasant an Fußgängern vorbei sodass Zusammenstöße vorprogrammiert sind. Deutliche Kennzeichnung der unterschiedlichen Bereiche ist dringend erforderlich.
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