Salzhemmendorf (ube). Die Polizei sucht seit Sonntag bundesweit nach einer Salzhemmendorferin. Die 41-Jährige ist bereits seit dem 7. Juli verschwunden. Der Ehemann hatte allerdings erst zehn Tage später die Polizei informiert. Er hatte den Beamten erklärt, seine Frau sei in der Vergangenheit schon zweimal fortgegangen, aber nach einigen Tagen wieder zurückgekehrt. Da keine Hinweise auf ein Verbrechen oder eine Suizidabsicht vorlagen, habe man den Fall zunächst nicht als eine Vermisstensache eingestuft, sagte gestern der Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienstes in Bad Münder, Kriminalhauptkommissar Jürgen Keller. Jeder erwachsene Mensch könne schließlich frei über seinen Aufenthaltsort bestimmen. Soll heißen: Die Polizei stellte zwar Ermittlungen an, schrieb die Salzhemmendorferin aber nicht zur Fahndung aus.
Am Sonntag änderte sich das: Ein Förster entdeckte um 1 Uhr früh auf dem Waldparkplatz „Königsallee“ bei Duingen den unverschlossenen Ford Fusion der Frau – und informierte die Polizei in Alfeld. Dem Jäger war der Wagen bereits am vergangenen Donnerstag aufgefallen. „Ob er in dieser Zeit bewegt wurde, wissen wir nicht“, sagte gestern Polizeioberkommissarin Juliane Kahr von der Inspektion Hildesheim.
Ermittler informierten den Halter des Fahrzeugs und erfuhren, dass die Frau, die das Auto zuletzt gefahren hatte, vermisst wurde. Die Polizei startete eine groß angelegte Suchaktion, an der weit mehr als 200 Polizisten, Feuerwehrleute, THW-Helfer, Hundeführer und Sanitäter des DRK, der Johanniter und der Malteser teilnahmen. „20 Polizei- und Rettungshunde, darunter Spürnasen aus Hameln, waren im Einsatz. Auch Polizeihubschrauber „Phönix 93“ aus Hannover wurde eingesetzt. Aus Sicherheitsgründen sei dafür der Flugtag am Ith unterbrochen worden, sagte Polizistin Kahr. Die Besatzung kreiste am Nachmittag über dem Waldgebiet – aber auch sie konnte die Frau nicht finden.
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