Im Vorfeld war die Ausweisung dieses Gebiets, das vorher zu landwirtschaftlichen beziehungsweise kleingärtnerischen Zwecken genutzt wurde, nicht ganz unumstritten. Vor allem der BUND hatte sich seinerzeit gegen das Projekt ausgesprochen, weil er nicht nur eine Entwertung bestehender Immobilien, sondern auch höhere Belastungen der Anwohner durch zusätzlichen Verkehr befürchtet und darüber hinaus den Landschaftsverbrauch kritisiert hatte.
Die Politik hatte diese Bedenken allerdings mehrheitlich nicht geteilt und das Filetstück am Basberg zur Bebauung freigegeben. Und das Interesse scheint groß: Bereits im Sommer letzten Jahres konnte Markus Baukmeier, Chef des Hamelner Fertighausbauers „Meisterstück“ – er ist der Bauträger – verkünden, dass es für den ersten Bauabschnitt mit 13 bis 15 Häusern nur noch vier nicht reservierte Parzellen gebe.
Wer sich selbst von der Attraktivität des Geländes überzeugt, versteht, warum Bauwillige auf den Riesackweg setzen: Weit reicht der Blick ins Gelände, die Häuser sind umgeben von Natur pur. Und vermutlich schon Anfang Juni entsteht hier quasi ein Vorzeigeobjekt: ein Haus aus alternativen Baustoffen, darunter Stroh und Lehm.
Doch nicht alle sind begeister: Anlieger von den benachbarten „Lehmkuhlen“, die namentlich nicht genannt werden möchten, kritisieren vor allem Dreck und Lärm durch Baufahrzeuge. Oder die Tatsache, dass ein Bauherr, wohl, um den Baufortschritt seines Hauses zu dokumentieren, eine Kamera zunächst an einem Baum angebracht hatte. „Der hätte ja Kabelbinder dafür nehmen können, die tun dem Baum nichts“, so heißt es.
Die Kamera ist inzwischen weg, die Baufahrzeuge nicht. Und die in der Nähe wohnenden Hamelner werden sich wohl oder übel damit abfinden müssen: „Bis das gesamte Gebiet bebaut ist, wird es noch dauern“, sagt Architekt Peter Spiegel. Denn um eine Zersiedlung zu vermeiden, sei Bedingung, dass erst dann mit dem zweiten Bauabschnitt begonnen werden dürfe, wenn 80 Prozent aller Grundstücke im ersten Bereich verkauft seien. Und wann das sei, könne man nicht vorhersagen.
Immerhin: „Die Vermarktung läuft gut“, freut sich Markus Baukmeier. Das Interesse der Hamelner an Grundstücken am Riesackweg führt er nicht nur auf die Energieeffizienz, sondern auch auf die Nachhaltigkeit der Baustoffe zurück, die hier verwendet werden – „das trifft den Nerv der Zeit.“
Und: Jeder Bauherr könne individuell und damit relativ frei planen. Zwar hat der lange Winter das Projekt insgesamt verzögert, doch jetzt, so Baukmeier weiter, könne richtig Gas gegeben werden. „Derzeit erstellen wir am Riesackweg jede Woche ein Haus.“
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