Hameln (tk/ant). Über 500 Menschen haben sich am Donnerstag an einer Demonstration der Eziden (auch: Jesiden) in Hameln beteiligt. Bei dem Protestzug vom Hauptbahnhof zur Hochzeitshausterrasse forderten die Demonstranten einen wirksamen Schutz der Kurden im Nordirak. „Stopp die ISIS“, „Stoppt den Genozid an Eziden“, skandierten die Demonstranten.
Zum Hintergrund: Im Norden des Irak machen Kämpfer der Terrororganisation Islamischer Staat (ISIS) Jagd auf Angehörige der religiösen Minderheit der Eziden. Nach UN-Angaben sind dort 200 000 Menschen sind auf der Flucht. Die Gesellschaft für bedrohte Völker warnt vor einem "Völkermord" gegen die Eziden im Irak.
So kraftvoll die Demonstranten riefen, so friedlich blieb die Veranstaltung – anders als im westfälischen Herford. Dort war es vor wenigen Tagen zu Ausschreitungen zwischen Isis-Sympathisanten und kurdischen Jesiden gekommen.
Auf der Hochzeitshausterrasse angekommen, gab es zunächst eine Schweigeminute. Dendel Özdemir, Vorsitzender des Eziden Kulturvereins Hameln, fragte: „Wo ist die Menschheit?“ Er erinnerte an die in den letzten Tagen begangenen „barbarischen Taten“ der Terrorgruppe.
Copyright © Deister- und Weserzeitung 2021
Texte und Fotos von dewezet.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.