HAMELN-PYRMONT. Millionen Menschen sind bereits vor dem Krieg in der Ukraine geflohen, 1200 von ihnen wurden bisher in Hameln-Pyrmont registriert. Die Formulierung ist entscheidend, denn: „Wir wissen nicht, wie viele hier sind, wir wissen, wie viele registriert sind“, sagt Sandra Lummitsch, Pressesprecherin des Landkreises.
Ukrainische Staatsangehörige können grundsätzlich für Kurzzeitaufenthalte mit einem biometrischen Pass visumfrei in die EU einreisen. Wer nun also etwa bei Freunden oder Verwandten im Landkreis untergekommen ist, muss nicht behördlich erfasst worden sein.
Abgesehen von privaten Wohnungen wurden Menschen aus der Ukraine im ehemaligen Jugenderholungsheim des Hamburger Schulvereins in Unsen, im Naturfreundehaus Lauenstein und im Waldhotel Humboldt bei Wallensen untergebracht. Die in den vergangenen Wochen als Notunterkunft hergerichtete Sporthalle in Afferde steht noch leer. Im Hamelner Rathaus seien bis Freitagmorgen 468 Personen registriert worden, davon 285 Erwachsene, teilt Stadtsprecherin Janine Herrmann mit.
In der kommenden Woche sollen 50 weitere Menschen aus der Ukraine in Hameln-Pyrmont eintreffen
In der kommenden Woche werden an drei verschiedenen Tagen voraussichtlich insgesamt 50 weitere ukrainische Flüchtlinge vom Drehkreuz am Messegelände Hannover in Hameln-Pyrmont eintreffen, sagt Sandra Lummitsch. Die Verteilung der Flüchtlinge auf die Bundesländer erfolgt nach dem sogenannten Königsteiner Schlüssel. Die zugewiesene Anzahl von Menschen richtet sich so zu zwei Dritteln nach dem Steueraufkommen und zu einem Drittel nach der Bevölkerungszahl. Bei der Verteilung auf die Kommunen spielt dann die Einwohnerzahl die vorrangige Rolle.
Landrat Dirk Adomat appellierte in dieser Woche an private Helferinnen und Helfer, die Flüchtlinge direkt an der Grenze aufnehmen wollten, dies nur zu tun, „wenn Sie die räumlichen Voraussetzungen wirklich langfristig garantieren können“. Wenn diese Menschen sonst bereits nach wenigen Tagen eine von der Kommune zur Verfügung gestellte Unterkunft benötigten, könne das „zu erheblichen Engpässen“ führen.
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