Sabine Brakhan Reporterin GROSS BERKEL. Es ist ruhig geworden in der regionalen Musik-Szene, da Live-Konzerte kaum zu spielen sind. Doch es gibt auch deutliche Lebenszeichen inmitten des durch Corona auferlegten Winterschlafs: So meldet sich beispielsweise Hobby-Musiker Jens Buchholz aus Groß Berkel mit seiner vor kurzem veröffentlichten, zweiten Solo-CD „Den Wahnsinn leben“ mitten in der vierten Corona-Welle zurück.
Auf der neuen CD, die der Groß Berkeler wie das Debütalbum „Lass uns Musik hör´n“ unter dem Aliasnamen „Jenseits“ herausgebracht hat, befinden sich elf größtenteils selbst geschriebene deutschsprachige Titel, „die sich in der typischen Buchholzschen Stilistik hauptsächlich mit dem emotionalen Wahnsinn des Lebens befassen“, wie er die Stilrichtung seiner Musik selber beschreibt. Jens Buchholz hat die Zeit ohne öffentliche Konzert-Auftritte genutzt, um neue Lieder zu texten und zu komponieren. Die Aufnahme einer CD allerdings gestaltet die Corona-Lage nicht unbedingt einfacher.
Auch für Übungsräume und Aufnahmestudios gelten selbstverständlich die allgemeinen Abstands- und Hygieneregeln. Deren Einhaltung ist Jens Buchholz sehr wichtig, zumal der Hobbymusiker in seinem Beruf als Ergotherapeut in direktem Kontakt zu Mitmenschen steht. War seine erste „Jenseits-CD“ vorwiegend von Akustikgitarren-Sound geprägt, gestaltet sich die musikalische Umsetzung der neuen Scheibe sehr abwechslungsreich: Selbstverständlich greift er selber zur Gitarre und singt. Darüber hinaus unterstützten der ehemalige Lindenberg-Drummer Jean Autret, der Bassist Olli Freitag, der Keyboarder Marius Blauza und der Bad Pyrmonter Gitarrist Danny Bertram als „Jenseits-Band“ bei mehreren Titeln das Solo-Projekt von Jens Buchholz, den viele mit seiner Band „Die Exorbitanten“ in Verbindung bringen.
Für die weiblichen Stimmen sorgen Petra und Janina, die bereits in mehreren Bands wie beispielsweise Mad Monster Sound ihr Können unter Beweis gestellt haben. Die ruhigeren Lieder begleitet der Groß Berkeler „Steynhauer“ Peter Wefer am Bass und Toni Schlagholz spielt Perkussion. Eine Hymne für alle Mütter ist das deutsch-rumänische Duett „Mama“ mit Smaranda Radu, das es aber zusätzlich noch als rein deutschsprachige Version gibt. Eine Familien-Produktion mit Neffe Felix Buchholz am Klavier wurde die Ballade „Dein Licht“. Für die Umsetzung des Liedes „Darf ich bitten“ konnte Jens Buchholz mit Jahco Dread aus Dehmkerbrock einen überregional bekannten Reggae-Experten gewinnen.
Und das 15-minütige, teilweise blutige Drama „Der nächste Trip“ lässt der Hamelner Peter Höxter mit einem feinen Mundharmonika-Solo ausklingen. Bei „Wenn es dunkel ist“ spielt Kieran Hilbert, der ebenfalls aus Lindenbergs Panikorchester stammt, ein vorzügliches Gitarren-Solo, wie Jens Buchholz aus der Entstehungsgeschichte einzelner Titel berichtet. „In erster Linie gehört meine musikalische Liebe der Rockmusik und dem Blues, aber ich versuche mich auch an Punkrock, Hip Hop, Reggae und Balladen“, erklärt Jens Buchholz, dessen ganz großes musikalisches Vorbild bereits seit Kindertagen Udo Lindenberg ist.
Da passt es doch, dass sich der Groß Berkeler für sein neues Album Musiker mit ins Boot geholt hat, die einst mit seinem musikalischen Helden die Konzertbühnen gerockt haben. „In meinen Texten orientiere ich mich dagegen zum Teil am Schriftsteller Erich Kästner, habe aber auch eine Vorliebe für Nonsens-Lyrics“, so „Jenseits“. Die Aufnahmen für die neue CD fanden bei den Friedrich-Brüdern in Aerzen und Dehmkerbrock statt. Das liebevoll gestaltete Booklet enthält neben zahlreichen Fotos auch die Lied-Texte. Erhältlich sind die „Jenseits“ CDs direkt bei Jens Buchholz (jenseits@gmx.de oder Facebook).
Natürlich hoffen Jens Buchholz und seine musikalischen Mitstreiter, in diesem Jahr wieder live vor Publikum auftreten zu können. „Doch sollte die Pandemie dieses Vorhaben verhindern, würde wir - wie bereits im vergangenen Jahr mehrmals praktiziert – Online-Konzerte geben, die in einem Gartenhaus von Freunden live mitgeschnitten werden“, erklärt der Groß Berkeler. Und so wird weiter coronakonform geprobt, um am Start zu sein, wenn es wieder richtig losgeht…
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