Sabine Brakhan Reporterin AERZEN. Die Marschrichtung in Sachen Fahrzeugneubeschaffung für die kommenden fünf Jahre hat Aerzens Gemeindebrandmeister Friedhelm Senke mit der Festlegung der Reihenfolge im Feuerschutzausschuss vorgegeben. Ob die Politik dem Vorschlag des Gemeindekommandos folgen wird, bedarf noch intensiver Gespräche innerhalb ihrer Gruppe, wie die Ausschussvorsitzende Renate Beyer (SPD) erklärt. Dabei wird vor allem die Notwendigkeit der Anschaffung von Mannschaftstransportfahrzeugen (MTW) für die Feuerwehren im Fokus stehen, wie sie ergänzt.
Friedhelm Senke betont, dass die MTW für die Ortswehren unerlässlich seien, beispielsweise als Einsatzwagen, um die Atemschutzüberwachung innerhalb der Gemeindefeuerwehr wahrzunehmen (Dehmke). Darüber hinaus ist der MTW aus Groß Berkel Bestandteil des 4. Zugs der Kreisbereitschaft West. Große Jugendfeuerwehren (Reinerbeck) benötigen das Fahrzeug zum Transport der Nachwuchsbrandschützer zu Sammelveranstaltungen. „Das Hauptproblem der Zukunft werden nicht die Fahrzeuge sein, sondern genügend Personal, um den Brandschutz sicherzustellen.
Der Unterbau der Wehren sind die Kinder- und Jugendfeuerwehren. Trotz zahlreicher Maßnahmen hat die Feuerwehr von 2015 bis heute zehn Prozent ihrer Mitglieder eingebüßt. Die Politik wäre gut beraten, hier Vorkehrungen zu treffen“, mahnt der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jens Pieper an. Ausschussmitglied Sascha Schröder machte deutlich, dass der Politik an der Zukunftsfähigkeit der Feuerwehr gelegen sei und es „auf jeden Fall zu einer vernünftigen Lösung“ komme.
Für 2023 ist die Neuanschaffung eines TSF-W als Ersatz für das nicht mehr fahrbereite Tragkraftspritzenfahrzeug der Ortswehr Reinerbeck vorgesehen. Im Feuerschutzausschuss erging dafür ein einstimmiger Empfehlungsbeschluss auf Antrag von Ausschussmitglied Sascha Schröder. Die Einsatzbereitschaft der Wehr wird bis zur Auslieferung des Neufahrzeugs durch den Erwerb eines gebrauchten Ersatzfahrzeugs sichergestellt.
Selbstverständlich kann bei Bedarf untereinander getauscht werden.
Friedhelm Senke, Gemeindebrandmeister
Zusätzlich hat Gemeindebrandmeister Senke einen Antrag auf Beschaffung eines MTW für die Ortswehr Reinerbeck gestellt. Auch der gebraucht gekaufte Mannschaftstransportwagen der Ortswehr Dehmke muss aufgrund massiver Mängel abgemeldet werden. Ersatz wurde ebenfalls für 2023 beantragt.
In diesem Zusammenhang warf der stellvertretende Gemeindebrandmeister Jörg Pyka die Frage auf, ob der Gebrauchtwagenkauf auf lange Sicht tatsächlich günstiger sei als der Erwerb eines preiswerten Neufahrzeuges. 2024 steht die Neubeschaffung eines TSF-W für die Ortswehr Grießem sowie eines MTW als Kommandowagen für die Stützpunktwehr Groß Berkel auf dem Plan.
2025 soll das TSF-W der Ortswehr Egge sowie der MTW der Stützpunktwehr Aerzen ersetzt werden. 2026 sieht Senkes Plan als Ersatz für das Tanklöschfahrzeug (TLF) 16/25 der Stützpunktwehr Aerzen ein LF 20 beziehungsweise ein TLF 3000 vor. 2027 schließlich soll ein neues LF oder MLF (Mittleres Löschfahrzeug) das fast 40 Jahre alte TLF der Ortswehr Grupenhagen ersetzen. Zuvor war dieses Fahrzeug bei der Werkfeuerwehr des Kernkraftwerks Grohnde im Einsatz.
Abzusehen ist auch die mittelfristige Notwendigkeit der Ersatzbeschaffung eines TSF beziehungsweise TSF-W für die Ortswehr Königsförde-Selxen. „Bei der vorgestellten Aufstellung der Ersatzbeschaffung handelt es sich um einen Vorschlag für die mittelfristige Finanzplanung. Selbstverständlich kann bei Bedarf untereinander getauscht werden“, macht der Gemeindebrandmeister ausdrücklich deutlich.
Da in absehbarer Zukunft gleich mehrere TSF beziehungsweise TSF-W-Ersatzbeschaffungen anstehen, kam aus den Reihen der Ausschussmitglieder die Anregung, zukünftig Synergieeffekte zu nutzen, indem die Kommune gleich mehrere von der Bauart her standardisierte Fahrzeuge beim Hersteller in Auftrag gibt, die nacheinander abgerufen werden können. Aerzens Gemeindebürgermeister Andreas Wittrock sagte zu, diese Möglichkeit durch die Verwaltung prüfen zu lassen.
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