Sabine Brakhan Reporterin AERZEN. Von einem wildbienenfreundlichen Spiel- und Aufenthaltsort spricht Aerzens Ortsbürgermeister Dr. Thomas Forche, wenn es um das Thema „Marktplatz Nr. 3“ geht. Für Insekten wurde dort im öffentlichen Raum in der Tat einiges getan. Die besucherfreundliche Gestaltung geriet allerdings ins Stocken.
Mit dem Fortgang der Gestaltung der Grünfläche am Marktplatz ist der Aerzener Ortsrat alles andere als zufrieden. Von einem Spiel- und Aufenthaltsort könne bisher kaum die Rede sein, zeigen sich einzelne Ortsratsmitglieder enttäuscht. Obwohl sich das Gremium schon vor geraumer Zeit für die Ausstattung mit einer Bank-Tisch-Garnitur, einer Rutsche und einem Wasserspiel ausgesprochen hatte, kam es bei der Weitergabe offenbar zu Missverständnissen. Der Ortsbürgermeister hatte es versäumt, der Verwaltung den Beschaffungsauftrag zu erteilen, sodass die Bestellung letztendlich ausblieb. Zum Ende der Legislaturperiode machten die Ortsratsmitglieder nun noch einmal Druck und wollen die Ausstattung möglichst zeitnah komplettieren. Unterstützung erhalten sie dabei von Aerzens Bürgermeister Andreas Wittrock, der die Beschaffung der Ausstattung nun kurzfristig in die Wege leite, wie er zusagt.
Während man sich bei der Ausführung der Bank-Tisch-Kombination aus Recycling-Material bereits in der Sitzung schnell einig war, gab es in Bezug auf die Gestaltung des Wasserspiels noch Beratungsbedarf. Ortsratsmitglied Carsten Klein hatte angeregt, angesichts der insektenfreundlichen Gestaltung des näheren Umfeldes bei der Ausführung des Wasserspiels darauf zu achten, dass sowohl Insekten als auch Vögel von der Wasserstelle profitieren. Er schlug vor, einen sogenannten Sprudelstein zu installieren.
Im Rahmen eines Ortstermins verschafften sich die Ortsratsmitglieder unter anderem einen Überblick über das bereits vorhandene Material und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für den Bau einer Wasserstelle. Der Wasseranschluss war bereits vom Flecken Aerzen zeitgleich mit den Pflasterungen verlegt worden. Dann kam der von einer privaten Initiative initiierte Bücherschrank als Mittelpunkt des kleinen Platzes hinzu. Ortsratsmitglied Michael Schlie machte deutlich, dass auch die Rutsche am bereits aufgeschütteten Spielhügel nicht mehr auf sich warten lassen dürfe und mit der Beschaffung der Sitzgarnitur einhergehen müsse.
In die öffentliche Kritik ist der Ortsrat geraten, weil für die Ausgestaltung des Spiel- und Aufenthaltsorts im Altdorf unter anderem Kaarst-Gestein verbaut worden war, um ideale Bedingungen für den Lebensraum von Insekten und Wildbienen zu schaffen. Weil das gelieferte Gestein aber viel zu grob ausfiel, musste schließlich nachgebessert werden, um unter anderem eine mögliche Unfallgefahr für spielende Kinder zu minimieren.
Das Anlegen der drei Gesteinshaufen inklusive Nachbesserung hat Kosten in Höhe von über 4000 Euro verursacht. Allerdings wird die Maßnahme mit 3000 Euro bezuschusst, wie aus dem Rathaus zu erfahren war. Anschließend dauerte es wieder Monate, bis das in der Zwischenzeit zu einem Hundeklo verkommene Gelände von Ortsratsmitgliedern gereinigt und mit gestifteten Obststräuchern und -bäumen bepflanzt worden war. Weitere bienenfreundliche Bepflanzungen und Wildblumenaussaaten folgten, verschiedene Insektenhotels samt Bestimmungsposter wurden installiert und auch ein Mülleimer mit Kotbeutelspender fand seinen Platz – wodurch sich die Sauberkeit deutlich verbessert habe.
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