LAUENSTEIN. „Life is Music“ – der Satz, den Gunnar Wiegand einst als Schüler in einem Aufsatz niedergeschrieben hatte, um seine Leidenschaft für die Musik auf den Punkt zu bringen, hat ihn sein Leben lang begleitet.
Seine Philosophie: „Nicht nur Musik hören, sondern Musik machen“ setzt er seit nahezu 40 Jahren in die Tat um - als Solist und immer mal wieder auch mit anderen Musikern und Musikerinnen, wie der Folkband „FolkStones“. Gunnar Wiegand hat neben seiner beruflichen Karriere etliche musikalische Projekte angeschoben und möchte sich nun, quasi im Ruhestand, mehr und mehr der Musik widmen. „Pläne gibt es hinreichend“, betont der „Unruheständler“. Besonders in der Folkszene hat sich der gebürtige Düsseldorfer einen Namen gemacht. Seine langjährigen Fans guter Folkmusik werden sich vermutlich noch daran erinnern, wie der Hobbymusiker als „singender Koch“ neben kulinarischen Genüssen auch viele musikalische Leckerbissen servierte – einst im Gasthaus „Zur Alten Post“ in Esperde sowie in dem von ihm und seiner Frau Ewa betriebenen „Okalcafé“ in Lauenstein.
Aber die Zeiten sind vorbei. Gekocht wird nur noch zu Hause in der gemütlichen Küche in Lauenstein. Nach getaner Arbeit widmet sich Gunnar Wiegand der Musik, die immer mehr zu seinem Lebensinhalt wird. Seinem semiprofessionellen Hobby, wie er es selbst nennt, möchte er künftig noch mehr Raum geben. „Mein Ziel ist, die Musik zu meinem Standbein zu machen“, betont der Musiker.
Die Liebe zur Musik wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Als Kind sei er mit Hausmusik aufgewachsen. Sein Vater habe Gitarre gespielt und seine Mutter gern gesungen. „Hausmusik gehörte bei uns einfach dazu“, erinnert sich Gunnar Wiegand. Sein Vater habe ihn mit der Gitarre vertraut gemacht, sodass er sich im Laufe der Jahre mehr oder weniger autodidaktisch das Gitarrespielen beigebracht habe. Ebenso ein wenig Akkordeon, Concertina und Tin Whistle.
Wie sehen seine aktuellen Pläne aus? „Noch während der heftigen Corona-Monate habe ich meine Fühler ausgestreckt und etliche Konzerte gebucht“, bilanziert Wiegand. Unter anderem spielt er im Juli bei einem der größten europäischen Folkfestival, dem Tanz- und Folkfest in Rudolstadt, sowie im August beim Festival „Folk im Park“ in Bremen. Außerdem engagiert er sich bei verschiedenen Charity-Kooperationen von Musikern. Mit FolkStones hat er beispielsweise teilgenommen an dem Projekt „Niedersachsen für Frieden“. Darüber hinaus ist Wiegand beteiligt an den Produktionen von „Gospodin Präsident“ und „We Will Remain“. Details sind auf seiner Homepage unter www.folksaenger.de zu finden.
Nicht nur konzertmäßig ist Wiegand unterwegs. Den Grundstein für neue Kompositionen legt er zu Hause in seinem kleinen Tonstudio, das er auch anderen Musikern zur Verfügung stellen möchte. „Viele Songs und Texte sind dort während der Corona-Zeit entstanden“, so der Musiker. Unter anderem eine neue deutsche Version des Chanson-Klassikers „Amsterdam“ des 1978 verstorbenen Jaques Brel. Er habe sich mit Brels Tochter, France, in Verbindung gesetzt und um Erlaubnis gefragt – und sie erhalten. Derzeit sei die Produktion noch in Arbeit. Darüber hinaus komponiert und textet Wiegand moderne Heimatlieder „entlang der Weser“. Das neuestes Video trägt den Titel „De Hüossen“ und handelt von Treidlern, die einst an der Weser entlangzogen. Es ist bei YouTube zu sehen.
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