DUINGEN/WALLENSEN.Der „Car Friday“ war besonders in früheren Jahren als Begriff eher negativ behaftet, wenn sich Tuningfreunde am Karfreitag oft regelwidrig zu Treffen zusammengefunden haben und die Polizei dabei durch illegale Rennen oder „Donuts“ gebunden haben. Der erstmalige „Car Friday“ im Saalepark Wallensen war dagegen ein eher freudiges Ereignis, was aber auch Autofreunde begeistern sollte.
Diese Autofreunde begeistern sich aber als Modellbauer für die kleineren Varianten, die auch die größten Steigungen mit etwas Übung schaffen oder auf Baumstämmen Schluchten überqueren.
Bereits seit über zwei Jahren arbeiten einige Modellbaufreunde an der „Modell-Baustelle“ im Saalepark, wo nach deren Vorstellung Erwachsene wieder zu Kindern werden und ihre Modellbauleidenschaft mit anderen teilen. Unzählige Kilometer ist die Gruppe um Marco Roloff und Oliver Ziegenhorn in den zurückliegenden Jahren mit dem Privatwagen gefahren und hat Materialien zusammengetragen, womit der Bereich im Saalepark umgestaltet werden soll. Mit geschenktem oder günstigem Baumaterial aus Kleinanzeigen wurde die Anlage mit viel Liebe gestaltet und nimmt langsam nach unzähligen Arbeitsstunden Gestalt an.
Ursprünglich war eine kleinere Fläche geplant, doch mittlerweile hat die Gruppe mit einem harten Kern von fünf Mitgliedern und zahlreichen Unterstützern rund 250 Quadratmeter umgestaltet. Dabei ist in den Grundzügen auch schon eine Strecke für Modellbau-Lkw entstanden, wo in Kürze auch die ersten Betonfahrbahnen gegossen werden sollen. „Dann kann auch in dem Bereich erstmals gefahren werden“, freut sich Marco Roloff schon.
Deutlich weiter ist die Gruppe auf dem hinteren Teil, wo schon eine mit Liebe zum Detail gestaltete Strecke entstanden ist. Dort fahren die Crawler-Modelle über die gestalteten Strecken, wo es aber nicht auf Schnelligkeit, sondern auf Kraft und Genauigkeit ankommt. Die Modellfahrzeuge sind dabei originalgetreu den großen Fahrzeugen nachempfunden, wo vor allem auf die Kleinigkeiten geachtet wird.
Gerne werden die Fahrzeuge dann auf den Strecken auch in Szene gesetzt und fotografiert. Dabei ist dann manchmal das Original vom Modell kaum zu unterscheiden. Als kreativer Kopf der „Modell-Baustelle“ im Saalepark hat Oliver Ziegenhorn die Strecken so gestaltet, dass diese für die Modellfahrer auch eine Herausforderung darstellen. Natürlich wurde hier dann auch auf die Details geachtet. Häuser wurden gebaut, Stromleitungen oder Baumpflanzungen angelegt. Alles im Miniaturformat, dass hervorragend zu den Modellfahrzeugen passt.
„Bis Ende des Jahres wollen wir es dann auch schaffen, dass auch auf der vorderen Strecke gefahren werden kann“, sind Roloff und Ziegenhorn zuversichtlich. Doch bis dahin konzentrieren sich die Gäste an Fahrtagen wie dem „Car Friday“ am Karfreitag auf den hinteren Teil, wo detailgetreue Nachbauten über die Strecken fahren. Im Normalfall finden die Fahrtage aber jeden Samstag ab 13 Uhr statt. Vorher sind Unterstützer auch bei den Arbeitseinsätzen gerne gesehen, damit die „Modell-Baustelle“ noch schneller voranschreitet.
„Ganz fertig werden wir natürlich nie, da im Modellbau ja nie Stillstand herrscht“, wagen Roloff und Ziegenhorn einen Blick in die Zukunft. Besonders begeistert sind die Organisatoren von dem großen Zuspruch, den sie von Anfang an fanden. Am „Car Friday“ etwa nahmen einige Besucher Strecken von bis zu 100 Kilometer auf sich, um mit ihren Modellfahrzeugen im Saalepark zu fahren.
Teilweise waren gleichzeitig 30 Fahrer zusammen mit ihren Modellen auf den Strecken unterwegs und tauschten sich mit Fachgesprächen aus. Dabei konnten die Organisatoren auch einige Neu-Mitglieder für den Verein werben, der sich neben der Modell-Baustelle auch um die Weiterentwicklung und den Betrieb des Saaleparks kümmert. Der benachbarte Saalepark hat den Vorteil, dass die Modellbaufreunde oft auch ihre Familien mitbringen und diese nebenan spielen können.
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