Annette Hensel Reporterin LAUENSTEIN/BERLIN. Finia Celine Schütte (19) aus Lauenstein studiert an der Leibniz Universität Hannover Jura. Im Rahmen ihres Studiums möchte sie sich künftig für den Verein Refugee Law Clinic Hannover einsetzen – „in Form ehrenamtlicher Rechtsberatung im Bereich Asyl- und Aufenthaltsrecht für Menschen unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Religion oder ethnischer Zugehörigkeit“.
Ihr Engagement kommt nicht von ungefähr, denn Finia Celine Schütte ist in Berlin ausgezeichnet und vom Anne Frank Zentrum zur Anne-Frank-Botschafterin ernannt worden. Auf die Arbeit des Zentrums aufmerksam wurde sie durch eine Wanderausstellung an der Elisabeth-Selbert-Schule und die Teilnahme an einem Workshop, in dem es um die Zeit des Zweiten Weltkriegs und das Leben der Anne Frank ging. Nach einer Ausbildung zum Anne Frank Peer-Guide im Winter 2019 konnte die damals 17-Jährige Klassen aus verschiedenen Schulen durch die Wanderausstellung führen und den Workshop anleiten.
„Manche der Teilnehmenden hatten bereits Flucht und Diskriminierung erlebt und berichteten in der Gruppe von ihren Erfahrungen, andere hatten sich noch nicht mit solch wichtigen Themen befasst und reagierten sehr betroffen“, erzählt sie. Dabei sei ihr bewusst geworden, wie unterschiedlich die persönlichen Erfahrungen sind. „Ich finde es sehr wichtig, dass man Heranwachsende über solche Themen aufklärt, ihnen Wissen vermittelt und sie zum Denken anregt“, betont sie.
An einer aufbauenden Ausbildung zur Anne-Frank-Botschafterin nahm sie im Sommer 2021 teil. „Zusätzlich zu einem Seminar musste jeder ein Projekt gegen Diskriminierung und für die Gemeinschaft durchführen“, so Finia Celine Schütte und ergänzt: „Meines drehte sich um ‚Sexismus und Body Positivity‘ – vor allem um den Vergleich von früher zu heute, woran man Diskriminierung erkennt und was man dagegen unternehmen kann.“
Sie fährt fort: „Nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss nahm Ronald van Roeden, Botschafter Seiner Majestät des Königs der Niederlande, die Ehrung zur Anne-Frank-Botschafterin vor. Es war ein besonderer Tag für mich! Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich mit guten Taten so viel Großes bewirken kann. Familie und Freunde konnten dank Livestream die Auszeichnung miterleben. Sie finden es ebenfalls wichtig, in der heutigen Zeit ein Zeichen gegen Rassismus, Diskriminierung und Antisemitismus zu setzen und darüber zu reden. In naher Zukunft werde ich weitere konkrete Projekte in Angriff nehmen.“
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