BODENWERDER. Eine neue Attraktion wird es im nächsten Jahr in Bodenwerder geben. Fahrspaß pur ist angesagt. Insgesamt 15 sogenannte Scuddys werden dann auf bestimmten Touren durch das Münchhausenland fahren und den Tourismus beleben.
Nun war Carsten Drewes standesgemäß mit einem Floß erschienen und stellte einige der dreirädrigen, 20 km/h schnellen Elektro-Scooter einigen Ratsmitgliedern – Martina Sudhof-Werner als 2. stellvertretende Bürgermeisterin Bodenwerders, der Stadtdirektorin Tanya Warnecke sowie Dr. Jutta Klüber-Süßle, die beim Landkreis Holzminden für Wirtschaftsförderung zuständig zeichnet – an der neuen Weserpromenade vor.
Seit über 17 Jahren bietet sein Unternehmen „Floßtouren im Weserbergland“ Floßfahrten für Gruppen im Weserbergland an. Dafür werden in der Saison zwischen Mai und September zwei Flöße eingesetzt, auf denen jeweils 12 bis 20 Personen Platz finden.
Begonnen hat alles im Jahr 2004 mit einem Floß. Danach wurde das Angebot über die Jahre immer mehr erweitert; neben den Flößen können die Gäste nun zum Beispiel auch die Wasserfahrräder des Unternehmens, ein Sportboot oder die drei Teambikes/Konferenzfahrräder für jeweils bis zu sieben Personen nutzen, mit denen zum Beispiel der Weg zu einer Floßtour in Angriff genommen werden kann. Ab 2022 wird noch ein drittes Floß dazukommen.
Aufgrund der ständig steigenden Nachfrage und um das Angebot abermals zu erweitern, wurden nun die „Scuddys“ angeschafft. Dabei handelt es sich um faltbare Elektroroller, die auch mit einer Sitzmöglichkeit und einem Korb zum Beispiel für Getränke ausgestattet werden können. Die dreirädrigen Fahrzeuge (vorn zwei, hinten ein Rad) sind über ein Mofa-Kennzeichen für den Straßenverkehr zugelassen und haben eine Reichweite von 50 bis 70 Kilometern. Erst dann ist eine Schnelladung von knapp zwei Stunden angesagt.
Gegenüber den verbreiteten Segways handelt es sich um sehr sichere und auch komfortablere Fortbewegungsmittel. Fahren dürfen die Scuddys innerorts nur auf den Straßen, außerorts auch auf Radwegen. Voraussetzung ist dabei ein Alter von 15 Jahren und der Besitz eines Mofaführerscheins, dieser ist im Pkw-Führerschein enthalten. Wer vor 1964 geboren ist, braucht keinen Führerschein. Und auch wenn es vom Gesetzgeber nicht gefordert ist, besteht der Bodenwerderaner Unternehmer bei den geführten Touren auf eine Helmpflicht.
Neben dem Einsatz als Ergänzung für Gäste der Floßtouren bieten die Scuddys sich auch an, um eine Reihe weiterer Angebote für Touristen oder Ausflügler zu schaffen. So plant die Münchhausenstadt Bodenwerder, die Scuddys in die öffentlichen Gästeführungen mit einzubinden und hat sich deshalb zusammen mit dem Land Niedersachsen mit einem Kofinanzierungsanteil in Höhe von jeweils rund 1800 Euro an dem Projekt beteiligt.
Die Scuddys wurden in Kiel entwickelt und werden auch nur dort bei der Scuddy GmbH & Co. KG gebaut. „Sie sind mit handelsüblichen E-Tretrollern nicht vergleichbar. Das kann man bereits an den Kosten für eines der knapp 5250 Euro teuren Fahrzeuge erkennen“, meinte Carsten Drewes, der selbst eine Investitionssumme von rund 60 000 Euro investieren musste. Mit 14 800 Euro konnte das Projekt aus der Leader-Förderung Unterstützung erfahren.
„Das ist ein weiteres Highlight für Bodenwerder“, meinte Dr. Jutta Klüber-Süßle und ließ sich bei einer Probefahrt von dem Fahrspaß überzeugen. Ihr Fazit bestand dann auch nur aus einem Wort: „Cool.“
Da die Touren mit den Scuddys grundsätzlich nur mit Begleitung durch einen seiner Mitarbeiter erfolgen sollen, sucht Carsten Drewes für die Erweiterung seines „Fuhrparks“ noch einen zusätzlichen Mitarbeiter beziehungsweise eine Mitarbeiterin auf 450-Euro-Basis für die Saison im nächsten Jahr. Wer also Lust hat, die Scuddy-Touren als Tourguide zu begleiten oder als Floßführer die Weser zu befahren, kann sich unter Telefon 05533/5060 oder per E-Mail an info@flosstouren.de melden.
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