An den Pyrmonter Schulen war das Angebot publik gemacht worden, und Jens Luker, Lehrer am Humboldt-Gymnasium, lobt das Konzept. „Viele finden hier eine Perspektive. Von der 10. Klasse an haben wir die 3. und 4. Unterrichtsstunde für einen Besuch der Jobmesse vorgesehen,“ erläutert er.
Für Ole Haskamp und Björn Sasse klären sich hier viele Fragezeichen zum Beruf auf. Beide sind an einer Ausbildung zum Industriemechaniker interessiert, waren schon immer technikbegeistert und landen schließlich am Stand von Volvo Construction Equipment aus Hameln. Dort werden sie von Torsten Andresen und Henrik Lindemann, Mitarbeiter des weltweit agierenden Straßenbaumaschinen-Produzenten, umfassend informiert. Mit kleinen praktischen Experimenten machen sie sich mit der Tätigkeit eines Industriemechanikers vertraut.
Besonders bei technischen Berufen ist die Neugier der jugendlichen Besucher groß, hingegen hätten die Damen vom Finanzamt an ihrem Stand gerne mehr Resonanz. An vielen Messeständen – beispielsweise der Stadtwerke oder der Zacharias Gebäudetechnik – werden die Informationen durch praktisches Tun ergänzt – und dort scharen sich die Interessenten rund um Werkzeuge und Werkbänke. Während sich bei der Polizei nur eine überschaubare Anzahl Neugieriger einfindet, hat es die Bundeswehr besser: Im vollbesetzten Vortragsraum bringt Oliver Bahls eine informative Präsentation, auch der Messestand wird gut frequentiert.
In vielen Fällen bieten die heimischen Unternehmen eine breite Palette an beruflichen Chancen. Von einer Ausbildung im handwerklichen oder verwaltenden Sektor mit Abschluss vor der Handwerks- oder Industrie- und Handelskammer über ein duales Studium oder Zusatzqualifikationen wird den Besuchern eine enorme Vielfalt von Berufen aufgezeigt.
Von der Altenpflege über elektronische Berufe, von Verfahrensmechanikern, Werkzeugmachern, Technischen Produktdesignern bis hin zu umwelttechnischen Berufen reicht das Spektrum. Vertreten sind auch teilweise recht unbekannte Ausbildungsgänge wie etwa der Fachinformatiker für Systemintegration. „Allerdings ist der Freitag eher der Tag, an dem viele sich nur einen Überblick verschaffen wollen. Am Samstag kommen dann diejenigen, die tieferes Interesse haben und mehr Informationen brauchen,“ wissen die Aussteller aus Erfahrung.
Fast alle Unternehmen eint die Sorge, genügend Nachwuchs zu bekommen, viele kritisieren allerdings auch das mangelnde Duchhaltevermögen oder die lückenhaften Kenntnisse in Deutsch und Mathematik bei vielen Auszubildenden.
Immerhin führen die Gespräche von Ausbildungswilligen mit den Praktikern an den Messeständen vielfach zu einer Klärung des Berufswunsches. Und die Absicht der Aussteller, sich mit der Präsenz auf der Messe überhaupt ins Bewusstsein der Jugendlichen zu bringen, ist offensichtlich erfolgreich.
Die Messe „Traumjob regional“ ist am Samstag, 26. Mai, von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.