BAD PYRMONT. „Ich will nur einfach, dass es aufhört“, sagt ein Mädchen. Und alle anderen Erstklässler, die das gehört haben, stimmen zu – lautstark oder mit traurigem Nicken. Sie halten Pinsel und Farbe in den Händen und bemalen Holzwände im Eingangsbereich der Mensa.
Blau und Gelb – die Farben der ukrainischen Nationalflagge – herrschen vor. Aber auch Rot – damit werden viele Herzen gemalt.
„Wir haben das Projekt initiiert, um den Schülerinnen und Schülern einfach eine Möglichkeit zu geben, sich auszudrücken“, erklärt Claudia Richter vom städtischen Kinder-, Jugend-und Familienservicebüro. „Es bedrückt und lastet auf der Seele, wenn man sich so ohnmächtig fühlt und nichts gegen eine so schreckliche Sache tun kann“, ergänzt ihr Kollege Michael Waldek.
„Deshalb ist diese Wand auch so eine Art Ventil. Die Kinder und Jugendlichen können hier keinen Verantwortlichen für den Krieg in der Ukraine anschreien. Aber sie können sich ihren Frust, ihren Ärger und ihre Angst ein bisschen von der Seele malen und schreiben.“
Das Projekt, eine 20 Quadratmeter-Holzwand als Plattform, wurde vom Kinder- und Jugendbüro mit dem Jugendparlament und der Streitschlichter AG der Max-Born-Realschule initiiert und sehr rege genutzt.
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