BAD PYRMONT. Der geplante Bau eines gemeinsamen Feuerwehrhauses für die beiden Ortswehren Bad Pyrmont und Holzhausen auf dem Parkplatz am Gondelteich und möglicherweise auch eines Parkhauses zum Ausgleich für die dort wegfallenden Parkplätze bewegt die Gemüter in Bad Pyrmont. Wie ist es um die Meinungen bestellt?
Unser Mitarbeiter Klaus Titze hat sich auf den Weg gemacht, um die Stimmung zu erkunden –und hat festgestellt: Ihre Meinung wollen die Befragten gerne kundtun, aber nicht ihren Namen in der Zeitung lesen.
Auf dem Weg zum Wochenmarkt abgefangen, bedauerte eine Oesdorferin, dass hierfür keine andere Fläche gefunden werden konnte. „Sowohl für das Freibad, als auch die touristische Nähe von Schloss, Konzerthaus und Kurpark kommt dieses Parkangebot genau richtig und deshalb ist es schade, dass es verloren gehen soll. Doch ein gemeinsames und modernes Gebäude für eine gemeinsam wirkende Feuerwehr in dieser Stadt ist einfach notwendig“, betont die Frau.
Eine Senioren-Kaffeerunde am Bäckerwagen ist in der Frage ebenfalls gespalten. „Ein Feuerwehrgebäude würde ich dort schon akzeptieren, doch ein Parkhaus in einer solchen Dimension lehne ich klar ab“, bezieht einer von ihnen deutlich Position, während sein Nachbar ein gemeinsames Feuerwehrhaus generell infrage stellt. „Es ist schon erstaunlich, was alles mit dem Begriff Brandschutz unternommen wird, dabei funktionieren doch beide Wehren hier in unserer Stadt eigenständig.“
Weiter geht es in die Fußgängerzone. Einem Passanten ist in Erinnerung, dass in den 1990er Jahren bei der Nennung von Alternativstandorten unter anderem auch des Autohaus Welger aufgetaucht sei. „Es war doch bereits schon einmal in der Diskussion, in die Gebäude des Autohauses einzuziehen und deren Struktur feuerwehrtechnisch zu nutzen. Ich finde es im Grunde schade, dass man diesen Gedanken nicht weiter verfolgt, denn statt der zu investierenden 11 Millionen für einen Neubau könnte man doch genauso gut dem derzeitigen Händler ein interessantes Angebot unterbreiten und ihm zugleich eine neue Fläche für ein Vertriebshaus in Aussicht stellen. Das wäre ein wesentlich attraktiverer Standort für das gemeinsame Feuerwehrgebäude und zugleich würde nicht ein exponierter Platz verloren gehen“, macht der Mann sich Gedanken.
„Ich könnte mir einen kliniknahen Standort, beispielsweise zwischen Erdfällenstraße und dem ALDI-Markt, durchaus vorstellen“, lässt ein Bewohner aus Holzhausen wissen. Und die Verbindungsachsen in die Stadt wären seiner Meinung nach auch gegeben. Mit einem schelmischen Lächeln fügt er an, dass dann wohl nur die Pyrmonter Wehr über ihren Schatten in Richtung Holzhausen springen müsse. Seine Begleiterin hingegen erinnert sich an die Fledermausbeobachtungen, die der NABU am Gondelteich wiederholt angeboten hat. „Ich bin mir nicht sicher, welche Auswirkungen, unabhängig von dem veränderten Erscheinungsbild bei einem entsprechenden Gebäudekomplex, die Umsetzung eines derartigen Vorhabens auf die nahe Natur haben wird.“
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