BAD PYRMONT. Mountainbiking im Weserbergland bleibt für die Politik lokal und regional ein Thema. Die CDU-Kreistagsfraktion, die bereits im November 2020 beantragt hat, den neuen Naturpark Weserbergland mit der Erarbeitung eines Konzeptes für den Fahrradtourismus zu erarbeiten, will das Thema erneut auf die Tagesordnung setzen lassen.
„Eine Konzepterstellung lässt bisher auf sich warten“, reagierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dirk Wöltje auf den Bericht über die mit dem Mountainbiking verbundenen Chancen und Risiken (Montagausgabe). Er kündigte eine Sachstandsanfrage für die nächste Sitzung des Umweltausschusses des Kreistages an. „Wir wollen von der Kreisverwaltung konkret wissen, wie es weitergeht“, sagte der CDU-Politiker, der für seine Fraktion den damaligen Antrag geschrieben hat, den er zur weiteren Bearbeitung auch Wirtschaftsförderer Andreas Manz vorgelegt hat.
Wöltje geht es um Radtourismus allgemein, im Besonderen aber auch um die Radfahrer mit ihren geländegängigen Mountainbikes. „Die schätzen die natürlichen Gegebenheiten der Naturparkregion mit seinen Höhenzügen wie Deister, Ith und Süntel“, heißt es in dem Antrag, in dem Wöltje zu dem Schluss kommt, „dass die Region daher eine bevorzugte Biker-Region ist, die alles bietet, was das Radfahrer-Herz begehrt“.
Natürlich gebe es auch Probleme und Konflikte mit Wanderern oder Reitern und mit immer neu angelegten illegalen Strecken. „Die sind nicht wegzudiskutieren“, sagte Wöltje am Montag im Gespräch mit dieser Zeitung. Darum müsse man auch alle Beteiligten an einen Tisch holen, wie es die IG Mountainbiking in Bad Pyrmont von Anfang an getan habe. „Und wir sollten nicht warten, bis die neuen Wanderwegnetze zertifiziert sind, denn das wird wohl noch bis 2023 dauern.“
Wie Wöltje macht sich auch Volker Suchold von der IG Mountainbiking die Sicht von Manuel Liebig zu eigen. Der Geschäftsführer des Tourismusverbandes „Solling-Vogler“ hat gegenüber dieser Zeitung dazu geraten, die Ausweisung von Mountainbiking- und Wanderrouten gleichzeitig zu überdenken. „Darauf haben auch wir von Anfang an gedrängt“, sagte Suchold am Montag.
Ansonsten bestehe die Gefahr, dass durch die Wanderrouten die eine oder andere geeignete Radstrecke blockiert werden könnte. „Und damit würde das Risiko illegaler Fahrten von Mountainbikern noch steigen“, so sein Argument.
Suchold hatte im November nach dem Rückzug der Bad Pyrmont Tourismus (BPT) und der Forstverwaltung aus der Planung für eine Mountainbikeregion „Emmerbergland“ angekündigt, dass seine Initiative weitermache, wenn es ausreichend Unterstützung aus den Reihen der Politik gebe. Mittlerweile habe die nicht nur die Pyrmonter CDU, sondern auch die SPD und Carolin Muschter (Bad Pyrmont Intakt) zugesichert. „Wir werden unsere Idee also weiterverfolgen“, kündigte er an.
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