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Am Samstag war Castor-Strecken-Aktionstag – auch in der Kurstadt. Und so bauten die vier ein Zelt auf, an dem die Besucher die Kernkraftwerke ausknipsen konnten – wenn auch nur symbolisch.
Mit einem Tennisball auf 17 mit dem Strahlenzeichen nach Anlage IX der Strahlenschutzverordnung beklebte Dosen werfen, die jede für einen deutschen Atomreaktor stand – das war der Aufhänger, mit dem sich Lena Bishara, Patrick Knorr, Daniel Gellert und Teresa Grondmann von der im Frühjahr aus der Taufe gehobenen Grünen Jugend um Aufmerksamkeit bei den Marktbesuchern bemühten. Und sie taten das nicht vergebens. Insgesamt rund 70 Menschen kamen innerhalb von gut zwei Stunden auf die jungen Leute zu. Es wurde geworfen, bisweilen auch getroffen – und natürlich diskutiert.
„Der Castor-Transport könnte Anfang November auch hier durchrollen, wie bereits 2001“, erklärte Patrick Knorr sein Engagement. „Wir wollen einfach das Bewusstsein der Leute dafür wecken, dass die Gefahren, die von dem strahlenden Müll ausgehen, uns alle betreffen.“
Und so freuten sich die grünen Aktivisten, dass durchaus der eine oder andere fragte, um was es bei ihrem Stand eigentlich gehe. „Wir konnten so doch einige aufrütteln“, befand Daniel Gellert das Engagement der kleinen Truppe als durchaus gelungen. Daneben bekamen die Vier auch viel Zuspruch von anderen besorgten Besuchern.
„Auch Befürworter der Atomkraft-Nutzung haben uns angesprochen – nicht alle freundlich“, erzählt Teresa Grondmann. „Viele wollten mit uns diskutieren oder einfach nur ihre Meinung zum Besten geben.“
Die meisten Passanten aber hätten sich eher unwohl gefühlt angesichts der derzeitigen politischen Stoßrichtung, die Meiler noch so lange am Netz zu lassen, „während gleichzeitig nicht einmal ansatzweise ein sicheres Endlager in Sicht ist“.
Daniel Gellert, Lena Bishara, Patrick Knorr und Teresa Grondmann werfen die zu Atommüllfässern umfunktionierten Getränkedosen ab. Foto: yt
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