BAD FREIENWALDE/BAD PYRMONT. Mit einer honorigen Geste wurde am Sonntag, dem Tag der Deutschen Einheit und dem 31. Jahrestag der Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrags zwischen Bad Pyrmont und Bad Freienwalde, eine der wenigen noch lebendigen Partnerschaften gefeiert, die noch zwischen Städten bestehen, die nach der Wende ebenfalls Partnerschaften eingingen.
Jörg Rieger, ehemaliger Pyrmonter Klinikchef, und seine Ehefrau Anke übergaben der Stadt Bad Freienwalde in einer würdigen Zeremonie eine Stele zur Erinnerung an die Deutsche Einheit und die Städtepartnerschaft, die nun im Innenhof der Fachklinik und Moorbad an der Gesundbrunnenstraße enthüllt wurde. Das Ehepaar Rieger hatte schon vor einigen Jahren, als der Wegzug aus Bad Pyrmont anstand, dieser die Stele angeboten, hätte sie doch beispielsweise an der Bad Freienwalder Brücke einen passenden Platz finden können. Allerdings kam es nicht zu einer Realisierung des Projekts.
Mit der Fachklinik und Moorbad Bad Freienwalde verbindet Rieger eine intensive Beziehung, denn diese ging nach der Wiedervereinigung zunächst an das Land Brandenburg, das sie Ende 1990 abwickeln wollte. Bereits 1989 waren auf politischer Ebene erste Kontakte entstanden, in deren weiterem Verlauf Jörg Rieger gemeinsam mit der damaligen Ärztlichen Leiterin Dr. Gudrun Zander ein Konzept für die Erhaltung der Klinik entwickelte. So konnte unter seiner Federführung 1991 der Bauantrag für ein neues Klinikgebäude gestellt und 1992 mit dem Bau begonnen werden.
Als Jörg und Anke Rieger nach Bad Neustadt an der Saale wechselten, blieben sie sowohl Bad Pyrmont als auch Bad Freienwalde eng verbunden. Die Verdienste Jörg Riegers würdigte der Vorsitzende des Oberbarnimer Kulturvereins, Marco Büchel, ausführlich, bildeten sie doch ein wesentliches Element der Städtepartnerschaft und der verwaltungstechnischen Hilfe nach der Wende. Bad Freienwaldes Bürgermeister Ralf Lehmann brachte den Anlass des Tages auf den Punkt. „Ohne die Deutsche Einheit heute keine Stele, aber auch keine Klinik und keine Städtepartnerschaft“, freute er sich.
Gemeinsam mit Bad Pyrmonts Bürgermeister Klaus Blome, Jörg Rieger und Angela Krug, Geschäftsführerin der Krankenhausgesellschaft Märkisch Oderland, zu der die Rehaklinik gehört, sowie dem Großen Kurfürsten samt Prinzessin, enthüllte Ralf Lehmann die repräsentative Stele im ebenso repräsentativen parkähnlichen Innenhof, ein Symbol für die lange und gelebte Partnerschaft zwischen den Kurstädten Bad Freienwalde und Bad Pyrmont.
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