BAD PYRMONT. Noch im Dezember 2021 hatte der Rat der Stadt eine Verkaufssperre für ein Grundstück im Gewerbegebiet West in Holzhausen beschlossen.
Bis zum 28. Februar 2022 durfte somit eine Veräußerung an die Lügder Kaufinteressentin Manuela Manthey, die mit einem Gewerbe zum Bau von Eismaschinen von Wörderfeld nach Bad Pyrmont umziehen möchte, nicht erfolgen. Nun sollte nach einer Beschlussvorlage diese Sperre bis zum 31. August 2022 verlängert werden.
Zur Erinnerung: Die Frontfrau der Wählergemeinschaft „Bad Pyrmont intakt“, Carolin Muschter, war die Initiatorin für den Beschluss der Verkaufssperre, da zu dem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden konnte, dass auf dieser Gewerbefläche ein Ersatzbau des Holzhäuser Feuerwehrhauses errichtet werden soll. Es wurde sogar damit geliebäugelt, man könne dort auch das gemeinsame Feuerwehrhaus errichten. Ein Verkauf zu dieser Zeit hätte diese Optionen zunichte gemacht.
Das Ansinnen für ein gemeinsames Feuerwehrhaus ist mit dem Gondelteich-Beschluss ad acta gelegt worden. Somit bliebe mit einer Verlängerung der Verkaufssperre lediglich die Option offen, auf der Fläche ein Gerätehaus für die Holzhäuser Wehr zu errichten. Doch auch hier gab es in der Ratssitzung dieser Woche eine unerwartete Wendung, denn Muschter brachte zur Sprache, dass bereits im November 2021 von der Stadt ein weiteres Grundstück an der Hagener Straße erworben worden sei. „Allerdings hat die Verwaltung es nicht für nötig gehalten, uns darüber zu informieren“, monierte sie und forderte Aufklärung darüber, wie teuer das erworbene Grundstück gewesen sei.
Bürgermeister Klaus Blome bürstete die Forderung ab mit dem Hinweis, es gebe keine Zuständigkeit des Rates beim Kauf von Grundstücken, sprich keine Verpflichtung zur Unterrichtung der Kommunalpolitik.
So konnte der Eindruck entstehen, dass der sich die Verkaufssperre vom Dezember hätte sparen können, wenn er von der Stadtverwaltung beizeiten über den Ankauf der weiteren Fläche von 5000 Quadratmetern informiert worden wäre.
Als Ergebnis dieser eher wie ein persönliches Hickhack anmutenden Beiträge blieb am Ende festzustellen, dass der Rat sich gegen eine Stimme (Ulrich Rausch) und fünf Enthaltungen (intakt) für die Freigabe des Verkaufs an Manuela Manthey aussprach. Somit steht der Firmennutzung nichts mehr entgegen.
Zugleich könnte das im November 2021 erworbene Grundstück für einen Gerätebau der Holzhäuser Wehr von Nutzen sein. Doch darüber muss dann wohl noch die Kommunalpolitik entscheiden
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