BAD PYRMONT. Sie hatten sich viel vorgenommen vor zwei Jahren, die zehn Heranwachsenden, die damals das Pyrmonter Jugendparlament (JuPa) bildeten. Mit der Neuwahl ist dessen Amtszeit jetzt gelaufen. Die scheidende Vorsitzende Anna-Lena Sophie Biedermann blickt zurück auf zwei Jahre, die ganz anders kamen als gedacht.
„Wir wollten ein Musikfestival aufziehen, uns für kostenloses Busfahren einsetzen, eine Schlittschuhbahn und den Skatepark“, zählt die 21-Jährige einige der Ziele von Ende 2019 auf – und räumt ein: „Wirklich viel erreicht haben wir nicht.“ Als Hauptursache macht sie die Corona-Pandemie aus, die die meisten Initiativen im Keim erstickte. Sie verhinderte auch die regelmäßigen JuPa-Sitzungen. An deren Stelle trat der Austausch per Whatsapp.
Enttäuscht ist Biedermann gleichwohl nicht. „Vielleicht ist weniger mehr, weil wir uns auf den Skatepark fokussiert haben“, sagt sie. Für dessen Neugstaltung hat das JuPa inzwischen immerhin fast die Hälfte der 100000 Euro an Spenden gesammelt. Diesen Betrag braucht es nach einem von der Politik gefällten Beschluss, um die im Stadt- Haushalt reservierte Gesamt-Bausumme freizugeben. Außerdem hat der Verwaltungsausschuss (VA) kürzlich ein Sportstättenentwicklungskonzept für ganz Bad Pyrmont in Auftrag gegeben.
„Der Skatepark wird sicher das Hauptaugenmerk auch des neuen Jugendparlaments bleiben“, sagt dessen noch amtierende Vorsitzende, die das den künftigen JuPa-Mitgliedern in jedem Fall ans Herz legen will. „Wir haben noch Flyer mit dem Spendenaufruf drucken lassen, die in nächster Zeit weiter verteilt werden.“ Denn das Ziel, den vom JuPa beantragten Treffpunkt für Kinder und Jugendliche zu bauen, solle nicht in Vergessenheit geraten. „Die Standortfrage stand dabei für uns nicht im Fokus.“ Diese Entscheidung treffe letztlich die Politik. „Aber wir wollen den Skatepark natürlich an einem zentralen Standort, wo man nicht nur skatet, sondern sich auch hinsetzen kann.“
Dass Politiker versuchten, mit der JuPa-Idee Wahlkampf zu betreiben, „hat sich für uns nicht so toll angefühlt“, räumt Biedermann ein. Das gelte vor allem für jene, die das ohne Rücksprache mit dem Jugendparlament getan hätten. Denn: „Es sind ja die Jugendlichen, die das Ganze nutzen – und nicht die Politiker.“
Voll des Lobes ist sie indes für die Unterstützung durch die JuPa-Paten. Und sie hofft, dass es möglichst vielen der Neu-Parlamentarier gelingen werde, „Schule plus Privates plus Jupa unter einen Hut zu kriegen“. Generell findet Anna-Lena Biedermann im Sinne der Heranwachsenden: „Man muss ein Gleichgewicht finden zwischen den Prioritäten des Kurorts und der kinderfreundlichen Stadt.“
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