Christoph Huppert Reporter „Nein, das ist kein Scherz. Am ersten April geht es los. Dann ist Premiere im "Theatersaal am Wall“, kündigt die Chefin der Deister-Süntel-Bühne, Brigitte Kolde, mit einem Schmunzeln an. In sechs Aufführungen – neben dem 1. am 2., 15., 16., 22. und 23. April – wird das Stück „Alles nur Theater“ dem Publikum präsentiert.
„Das ist mittlerweile unsere 14. Saison“, erklärt Kolde, die auch diesmal als Regisseurin alle Fäden zusammenhält. Sieben Akteure, unterstützt vom Technikteam um Kolde-Enkel Patrick, das für Licht und Ton sorgt, gestalten diesmal das in vier Aufzüge gegliederte Stück. Verfasst hat das der Göttinger Autor Hans Christian Lange. Der arbeitet als Geschäftsstellenleiter einer Bank und ist seit 20 Jahren Mitwirkender diverser Amateurbühnen in Stadt und Landkreis Göttingen sowie Spielleiter der Rosdorfer Theatergruppe „Tschörtsch“. „Ein Stück eines Amateures für Amateure, da weiß der Verfasser genau um die Bedingungen einer solchen Aufführung“, lobt Kolde.
Altbewährte Akteure und junge Nachwuchskräfte
Bei der an Theaterklassiker wie „Pygmalion“ angelehnten Komödie finden sich auf der Bühne im Theatersaal am Wall altbewährte Akteure aber auch junge Nachwuchskräfte zusammen. Ulrich Marten etwa ist Urgestein der Deister-Süntel-Bühne und verkörpert diesmal den Philosophen Dr. Heinrich Henkels. Seine Frau Irmgard Marten, wie immer mit leichtem süddeutschem Zungenschlag, ist diesmal als Sigrun Weber, die Dame vom Jugendamt dabei. Erstmals auf den Brettern, die die Welt bedeuten, stehen dagegen Emmelie Schrader als Lisa und Johanna Lindermann, die ihrem Beruf – Redakteurin – auch auf der Bühne treu bleibt.
Den Apotheker Hans-Georg Piepenbrink spielt Uwe Maack, der ebenfalls das erste Mal bei der Boulevardbühne dabei ist. Kolde: „Uwe hatte schon erste Erfahrungen bei unserer Spätlese gemacht, dann aus familiären und beruflichen Gründen pausiert und ist jetzt wieder dabei.“
Die letzten Proben im doch etwas kühlen Saal laufen gut. Der Text sitzt, kleinere Korrekturen werden von der Souffleuse Sandra Kreutzer eingearbeitet und passen ebenso wie die Ton- und Lichtregie der Technik.
Die Geschichte beginnt mit einer obskuren Idee
„Zum Inhalt wollen wir nicht zu viel verraten“, so Kolde. Nur so viel, dass alles mit einer obskuren Idee im Arbeitszimmer von Dr. Henkels beginnt, das daraus erwachsene Projekt im dritten Akt kulminiert und es tags drauf zu einem Eklat kommt.
Die von der Deister-Süntel-Bühne in Eigenregie hergerichtete Spielstätte hat in den vergangenen Jahren nicht nur einen viele Tausend Euro teuren, großen roten und feuerfesten Theatervorhang bekommen, sondern auch andere Verschönerungsmaßnahmen erfahren. Etwa einen vergrößerten Requisitenraum und einen neuen Fußboden. „Das kostet“, stöhnt Kolde, und hofft, dass sich die bei den Aufführungen ab dem ersten April aufgestellten Spendenboxen füllen werden. Die Erneuerungen sollen nämlich weitergehen. Kolde: „Unser nächstes Ziel ist eine bessere und kostengünstigere Beleuchtung der Bühne.“
Die Proben klappen und der Vorverkauf in der Buchhandlung Wanderer in Bad Münder und im Geschäft Goldgrube in Springe läuft. „Alles nur Theater“ heißt es dann zum ersten Mal am Sonnabend, 1. April, um 18 Uhr. Und das ist kein Aprilscherz.
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