BÖRRY. Corona hat viel verändert – nichts aber am gewaltigen Engagement der Museumsmacher in Börry geändert. So war die Versammlung des Fördervereins von einer besonderen Aufbruchstimmung geprägt. Ganz nach dem Motto „Jetzt erst recht“ möchte die weiterhin von Rolf Keller geführte Gemeinschaft vieles wieder aufleben lassen, was aufgrund der Pandemie in den vergangenen Jahren ausfallen musste – vom Handwerkermarkt bis zum Erntefest.
Die Saison im Museum für Landtechnik und Landarbeit beginnt am Sonnabend, 2. April. Von da an ist es bis Ende Oktober samstags von 14 bis 17 und sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Förderverein hat für dieses Jahr zudem wieder einige Veranstaltungen geplant. Den Auftakt bildet am Himmelfahrtstag (26. Mai) ein Handwerkermarkt. Dabei wird von 12 bis 18 Uhr auch an Schmiede, Stellmacherei und im Backhaus gearbeitet – und an einigen Ständen kann Kunsthandwerkliches erworben werden. Weiter im Jahresprogramm: das Rasenmäher-Treckerrennen mit Backhausfest (28. August), das Erntefest (25. September) und ein Adventsmarkt (25. November).
Angedacht war eigentlich, den 40. Geburtstag des Fördervereins nachträglich zu feiern, doch diese Idee wurde dann wieder verworfen. Nachgeholt hat man allerdings die Ehrung von Mitgliedern, die dem Verein bereits im Gründungsjahr beigetreten sind, so Erhard Brünig und Horst Mundhenk. Besonders geehrt wurden Ursula Höschler, Wilhelm Hölscher und Martin Delker. Die Jubilare gehörten am 7. Januar 1980 im Gasthaus Zeddies in Börry zu den 35 Teilnehmern der Gründungsversammlung des Vereins zur Sammlung von landwirtschaftlichem Arbeitsgerät im Landkreis Hameln-Pyrmont.
„In Börry soll die landwirtschaftliche Praxis demonstriert werden – und zwar in der Zeit, in der sich die Umwandlung vom personalintensiven Bauernhof zum technisch geprägten landwirtschaftlichen Betrieb vollzog“, hat damals der Hamelner Museumsexperte Dr. Norbert Humburg das Konzept umschrieben. Daran änderte sich auch nichts, als der Verein 1991 in „Förderverein Museum für Landtechnik und Landarbeit e.V.“ umbenannt wurde – und längst ist das auf einer Fläche von gut 8000 Quadratmetern entstandene Museumsdorf zu einem Aushängeschild der Gemeinde und darüber hinaus geworden. Das auch und vor allem, wie Vorsitzender Keller in seinem Rückblick im Museumscafé betonte, dank des großen Engagements vieler Ehrenamtlicher und auch dank des besonderen Einsatzes von Martin Delker.
Der heute 93-Jährige sei nicht nur Mitbegründer, sondern auch der Ideengeber gewesen: „Durch seine damalige Stellung als Gemeindedirektor ist es Martin Delker gelungen, die schwierige Suche nach Fördergeldern und sonstigen öffentlichen Geldgebern zur Realisierung unseres einmaligen Museums unter Erhaltung des Denkmalschutzes umzusetzen. Und nach seiner Pensionierung ist sein Wort als Ehrenmitglied weiterhin für uns sehr gewichtig.“ Delker konterte die Lobesworte mit dem besonderen Dank an Rolf Keller für nun schon 22 Jahre im Amt des Vorsitzenden.
In Zukunft wird der Verein von Rolf Keller als Vorsitzenden, Volker Meyer als Vizevorsitzender und Axel Bohne als Kassenwart geführt. Neu in den Vorstand wurden als Schriftführerin Janine Wehner und als Medienbeauftragter Michael ter Veen gewählt. Dem Beirat gehören Elmar Günzel (für die Gemeinde), Wilfried-James Palmer (für den Kreis), Museumswart Dieter Brockmann und Museumscafé-Wirt Rüdiger Lenk an.
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