Was lange währt, wird endlich. Aber ist der Mietspiegel auch gut?
Was lange währt, wird endlich gut. Aber wurde der Mietspiegel auch gut? Um im Ergebnis ein justiziables Dokument zu haben, müsste es der (teurere) qualifizierte Mietspiegel sein, weil dafür Standards definiert sind, die für den einfachen nicht erfüllt sein müssen. Beim Blick auf den Hamelner Miet-Markt und die Anzahl der Rechtsstreite am Amtsgericht Hameln, stellt sich noch eine ganz andere Frage: Musste das sein? Die Anzahl der Verfahren, in denen Mieterhöhungen Gegenstand sind, wurde seitens des Gerichts vor einigen Monaten mit etwa drei pro Jahr beziffert. Ob es jetzt weniger werden, wenn Mieter und Vermieter frühzeitig und auf gleicher Basis ermitteln können, ob ein Mieterhöhungsbegehren im Rahmen der ortsüblichen Miete liegt? Wohl kaum, es gab ja schon vorher nicht mal eine Handvoll. Dass es sein muss(te), wurde in Berlin festgelegt, wo, wie in München und anderen Städten das Thema Wohnungsmarkt samt Mieten eine Brisanz hat, die Hameln fremd ist. Nun sind 14 000 Euro, verglichen mit anderen Ausgaben, keine große Summe – aber mehr als nichts. Trotzdem, unterm Strich steht: Mehr Transparenz und einfachere, schnellere Ermittlung von Vergleichswerten für beide Seiten. Insofern ist der Mietspiegel wohl gut.
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