Die Stadtverwaltung will den nächsten Schritt der Parkraumbewirtschaftung umsetzen – um Parksuchverkehr zu reduzieren und um Geld einzunehmen. Welcher Grund dabei höhere Priorität hat?
Das ist nicht klar – und unterm Strich auch egal. Den Handel dürften die geplanten Erhöhungen ärgern, haben sie doch in ihren Augen das Potenzial, Kunden und somit den Geschäften das Leben (noch) schwerer zu machen. Wahr ist aber auch: Kostengünstig parken ist immer noch möglich, auch zentrumsnah. Verhältnismäßig teuer kann es vor allem für jene werden, die „eigentlich nur schnell mal ...“, aber dann doch vorsichtshalber gleich eine Stunde bezahlen. Wer gut zu Fuß ist und Parkhäuser nicht scheut, hat in jedem Fall die besseren (günstigeren) Karten. Wie lange und wie intensiv die Stadt allerdings die Geldquelle „Autofahrer“ anzapfen und über Parkgebühren mehr Geld einnehmen kann – und 91 000 Euro sind eine ordentliche Summe –, hängt auch davon ab, wie verlässlich Besucher und Pendler in der Konsequenz künftig die Parkhäuser ansteuern, statt am teureren Parkscheinautomaten zu bezahlen. Sollten sich die Autofahrer tatsächlich über dieses Instrument erziehen lassen – was die Auslastung der Parkhäuser dann zeigt –, könnte die Quelle irgendwann auch wieder schwacher sprudeln. Vielleicht lassen sich einige ja sogar dazu bewegen, stärker auf Öffis und/oder Fahrrad zu setzen – dann hätte die Haushaltskasse zwar weniger gewonnen, dafür das Klima umso mehr.
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