Man muss es der Mehrheitsgruppe zugutehalten: Sozialdemokraten und Grüne sind redlich bemüht, Vorschläge zu machen, wie Geld gespart und die Stadtkasse entlastet werden kann. Antrag auf Antrag reichen sie ein, mehr als alle anderen Fraktionen. Ihre Prioritäten liegen auf Kindertagesstätten, Schulen und Feuerwehren. Das ehrt sie ebenfalls. Doch Hameln ist auch eine Touristenstadt, die nicht nur von der Rattenfängersage lebt, sondern auch von ihrer schönen Altstadt.
Nur: Schön ist dort längst nicht mehr alles. Es gibt Eigentümer, darunter Immobilienfonds mit Adressen in Luxemburg, denen der Zustand ihrer Objekte herzlich egal ist. Deshalb war 2020 der einmütige Ratsbeschluss, zur Rettung der Altstadt eine gGmbH zu gründen, richtig und ein starkes Zeichen. Die Auflösung der gGmbH nun wäre ein Rückschritt. Der Oberbürgermeister würde – trotz angespannter Haushaltslage – gerne an dem Projekt festhalten. Dann hat er vielleicht auch eine Idee, wie das Geld, das Rot-Grün sparen will, an anderer Stelle gespart werden kann. Bis der Rat Ende März einen endgültigen Beschluss fasst, fließt noch viel Wasser die Weser herunter. Zeit für alle Beteiligten, einen alternativen Sparansatz zu finden. Im Idealfall gemeinsam.
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