Bodenwerder soll 2020 ganz im Zeichen des Barons stehen – einen 300. Geburtstag feiert man ja nun schließlich auch nicht alle Tage. Das Jubiläumsjahr, so hieß es in der Stadt vor anderthalb Jahren, sei „ein guter Anlass, überregional auf Bodenwerder, Münchhausen und die vielfältige Kultur der Stadt aufmerksam zu machen“. Das stimmt. Allerdings bleibt dies hier nur Theorie.
veröffentlicht am 19.11.2019 um 16:35 Uhr aktualisiert am 19.11.2019 um 19:40 Uhr
In der Praxis sieht es leider ganz anders aus. Das Festprogramm, das gut 40 Tage vor dem Start des Münchhausen-Jahres auf dem Tisch liegt, ist alles andere als ein großer Wurf. In Teilen ist es schlicht und einfach Murks. So ist das Programm erstens mit zahlreichen, im Grunde guten Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Pokalschießen der Schützen oder dem BBQ Food Event gespickt – die aber auch ganz ohne den großen Geburtstag stattfinden würden. Zweitens gibt es Programmpunkte wie zum Beispiel den Weltfrauentag oder den Tag des offenen Denkmals, die mit dem Münchhausen-Geburtstag aber nun wirklich rein gar nichts zu tun haben. Und drittens gibt es Veranstaltungen wie zum Beispiel ein Kartoffelbraten, das bei aller Liebe weder überregional punktet noch ein Jubiläum retten kann.
Was bleibt, ist ein Gerippe nur weniger tatsächlicher Jubiläums-Veranstaltungen – und da sind die regelmäßigen Veranstaltungen Lichterfest und Münchhausenpreis-Verleihung schon mitgezählt. So darf es denn auch niemanden wundern, dass sich in der Politik und in der Bevölkerung Menschen zu Wort melden, die damit hadern, dass hier gerade eine Chance vertan wird.
In der Tat hätte Bodenwerder mit dem 300. Geburtstag des Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen eine große Chance, nach draußen zu glänzen und nach drinnen zu wirken. Mit dem aktuellen Murks an Programm wird das jedoch nichts. Noch ist nicht aller Tage Abend, aber wenn sich im Endspurt nichts Großes mehr tut, dann wäre die Chance wirklich vertan.