Hass ist eine Entscheidung, die sexuelle Orientierung nicht. Diskriminierung darf nicht akzeptiert werden.
Wer von der Norm abweicht, wird bestraft. Was sich wie ein Relikt aus grauer Vorzeit anhört, ist für manche Menschen noch immer Realität. Und das muss sich dringend ändern. Eine Gesellschaft, die die Diskriminierung queerer Menschen akzeptiert, stellt sich selbst ein intellektuelles Armutszeugnis aus. Aus Menschen, die selber aktiv diskriminieren und beleidigen, egal ob im Internet oder auf der Straße, spricht auch nicht die Angst, wie verklärende Begriffe wie „Homophobie“ oder „Transphobie“ nahelegen. Aus ihnen sprechen wohl eher Kleingeistigkeit, Bösartigkeit, Empathielosigkeit, Verrohung oder auch religiöse Verblendung. Nichts davon sollte in Schutz genommen werden, denn diese Wesenszüge sind, anders als zum Beispiel die sexuelle Orientierung, in den meisten Fällen Entscheidungen. Diskriminierendes Verhalten ist auch keine gleichwertige Meinung, über die ganz normal diskutiert werden sollte. Doch die gute Nachricht ist: Die verrohten, bösartigen, empathielosen und verblendeten Menschen sind nicht in der Mehrzahl – auch wenn sie das selber gerne glauben möchten, weil sie ganz besonders laut brüllen. An der Aufgabe, ihnen diese Illusion zu nehmen, können wir alle ein bisschen mitwirken. Von mehr Offenheit und Wertschätzung würden am Ende alle profitieren – nicht nur queere Menschen.
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