Alle finden Wirtschaftsförderung wichtig, doch wer packt’s an?
Macher gesucht
Die Stadt Hameln sucht einen neuen Wirtschaftsförderer. Sorry, aber da muss man sich verwundert die Augen reiben und fragen: Ja, hatten wir denn in den letzten Jahren überhaupt einen? Auf dem Papier, natürlich. Aber im richtigen Leben?
veröffentlicht am 29.04.2015 um 06:00 Uhr aktualisiert am 23.09.2016 um 11:29 Uhr
Es hat leider Gottes schon eine gewisse Tradition in Hameln, dass die Wirtschaftsförderung so stiefmütterlich behandelt wird wie kaum ein anderes Thema. Es gab die Wirtschaftsförderung schon mal als Halbtagesstelle oder als Aufgabe nebenbei. Bislang hat es im Rathaus niemand geschafft, ein echtes Team an den Start zu bringen, das sich um Unternehmen, Gründer und Ansiedlungswillige so kümmert, wie die es brauchen. Woanders geht das deutlich besser: Das leuchtende Beispiel Emsland, in dem es wirkliche Kümmerer gibt, ist hier jedoch noch nicht angekommen. Auch nicht, dass es in der mit Hameln vergleichbaren Stadt Lingen ein sechsköpfiges Team gibt, das sich um Wirtschaft, Ansiedlungen und Arbeitsplätze kümmert. In Hameln lässt man das alles doch eher links liegen. Ein Vergleich zeigt es deutlich: Für die Bücherei hat die Stadt zwölf Personalstellen – für die Wirtschaftsförderung 1,5. Noch Fragen? Keine.
Übrigens genauso schlimm: Im Weserbergland muckelt jeder für sich rum, es gibt kein Zusammenspiel zwischen Kreis und Stadt, schon gar nicht zwischen den Landkreisen. So wird Wirtschaftsförderung entlang der Weser zur Farce.