Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Das war abzusehen. Immer mehr freiwillig tätige Feuerwehrleute sind gefrustet, haben die Lust an ihrem Ehrenamt verloren. Warum? Weil sie glauben, sie seien zum Spielball der politischen Interessen geworden.
Seit mehr als zehn Jahren warten die Frauen und Männer, die in ihrer Freizeit den Beruf der Feuerwehrfrau oder des Feuerwehrmannes erlernt haben, auf ein Feuerwehrhaus, von dem aus sie operieren können. Dabei kommt es ihnen nicht darauf an, dass das Gebäude am Gondelteich gebaut wird. Sie wollen, dass es endlich auf einem Grundstück errichtet wird, von dem aus sie rasch jeden Ort ihrer Stadt erreichen können, weil sie Leben retten wollen.
Die Ehrenamtlichen fühlen nicht, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird. Ihre Gerätehäuser sind alt, eng und marode. Die Unfallgefahr ist groß, die Mängelliste lang.
Eile tut not. Aber die Politik diskutiert weiter, revidiert in Teilen ihre Meinung, schafft immer neue Fakten, findet aber keine schnellen Lösungen.
Manch einer redet jetzt von Erpressung. Aber das trifft es nicht. Jeder hat das Recht, hinzuwerfen, wenn ihm die Rahmenbedingungen nicht mehr passen. Manch einer, der demnächst förmlich einberufen wird, dürfte dann erst merken, was er an den Freiwilligen hatte.
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