Wer mit dem Zug reist, muss offenbar an seiner Vorstellung von Pünktlichkeit arbeiten.
Erst fünf Minuten Unpünktlichkeit gelten als echte Verspätung und ein Zug der ausfällt, kann schonmal gar nicht zu spät kommen. Alles klar. Dem Reisenden, der seinen Anschluss um vier Minuten verpasst, wird es ganz sicher tröstlich erscheinen, dass sein persönliches Ärgernis auch ganz persönlich bleibt und für die Statistik völlig egal ist.
Was nach kollektiver Realitätsverweigerung klingt, ist in Deutschland aber Usus, wenn es um den Zugverkehr geht. Liest sich netter, machen alle so. Dass akkuratere Zahlen zwar vorliegen, aber nicht herausgegeben werden, zeigt, dass bei der S-Bahn-Hannover Probleme nur dann Probleme sind, wenn man zugibt, dass sie existieren. Für die Pendler wird auch das eine tröstliche Nachricht sein.
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