Grüne und Verwaltung streiten wegen der Bahnreaktivierung in Bodenwerder. Doch dieser Zwist ist nur ein Symptom eines größeren Problems.
Ein wenige Kilometer langes Teilstück einer alten Bahnstrecke zu reaktivieren, um Menschen eine klimafreundliche Reisemöglichkeit zu bieten, ist ein Schritt in die richtige Richtung.
Dass die Grünen hier auf Tempo drängen und der Verwaltung Druck machen, ist dabei absolut verständlich. Dass seitens der Verwaltung jede Arbeit, die irgendwie obsolet werden könnte, vermieden wird, ist ebenfalls nachvollziehbar. Doch dies sind nur Symptome eines größeren Problems: Denn der Unwille, aktiv Klimaschutz zu betreiben, zieht sich durch weite Teile der politischen Lager und Ebenen und ist auch in der Bevölkerung tief verwurzelt.
Wäre es anders, müsste nicht für jedes noch so winzige Anliegen ein immenser Aufwand betrieben werden, der für die ohnehin schon strapazierten Verwaltungen kaum zu stemmen ist. Auch würde der Klimaschutz dann nicht durch sinnfreie Abstandsregeln für Windkraftanlagen und die Blockadepolitik einer Regierungsparteigewordenen Lobbygruppe sabotiert – und das sind nur ein paar Beispiele, für die umsichgreifende Klimaignoranz.
Diese Voraussetzungen führen alle kleinen Schritte in die richtige Richtung ad absurdum und sind ein Schlag ins Gesicht derer, die im Kleinen Projekte voranbringen wollen.
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