Die Suche nach geeigneten Flächen für Graffiti gestaltet sich offenbar schwierig. Das Mindener Modell könnte eine Alternative sein. Doch die Stadt Hameln führt vor allem Bedenken ins Feld.
Zunächst muss wohl daran erinnert werden: Es gibt einen Ratsbeschluss. Es sollen öffentliche Graffiti-Flächen geschaffen werden. Das Problem: Die Stadt findet kaum welche. Angesichts dessen auf das funktionierende Mindener Modell im Hamelner Rathaus vor allem mit Bedenken zu reagieren, wird der Sache nicht gerecht. Von vorneherein ist von „erheblichen Kosten“ die Rede. Die Stadt Minden beziffert die Kosten auf einmalig 3000 bis 4000 Euro für den Bau der Wände und noch mal dieselbe Summe für die jährliche Instandhaltung. Erhebliche Kosten? Da wird an anderen Stellen ungleich mehr Geld verschleudert. Für unsinnige Baumzählungen zum Beispiel: 130.000 Euro. Oder unangemessen aufwendige Sanierungen von Feldwegen im Klütviertel: 160.000 Euro. Wer so aus dem Vollen schöpfen kann, dem sollte es an Geldern für ein Dutzend Graffiti-Wände nicht fehlen. Die würden nur eine geringe finanzielle Investition bedeuten – aber schlügen in sozialer und kultureller Hinsicht für die Stadt Hameln dafür umso kräftiger zu Buche.
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