Der Ministerpräsident versprach im letzten Jahr Tablets für alle Kinder und das auf Kosten des Landes. Doch erneut wird Bildung zu einer Frage des Geldes.
Noch im Wahlkampf versprach der Ministerpräsident Tablets für alle Kinder und das auf Kosten des Landes. Dass die Umsetzung eines solchen Versprechens Zeit braucht, ist klar – dass es im Koalitionsvertrag verankert wurde, ist gut. Eine Landesregierung, die es anschließend aber nicht einmal schafft, die Geräte als Lernmittel anzuerkennen, wirkt lächerlich. Die in Aussicht gestellte Anerkennung für Schüler ab der achten Klasse ist weltfremd und zeigt, wie ernst man es mit dem Thema Digitalisierung an Schulen tatsächlich meint. Das ist ein Problem für die Kommunen und die Schulen, denn dort wurde längst erkannt, dass das Lernen mit digitalen Mitteln nicht erst in der achten Klasse beginnen kann. Auch für die Eltern ist die Lage ungünstig, denn die Geräte sind teuer. Wenn dann noch ein kostspieliger Taschenrechner angeschafft werden muss, der durch ein Tablet überflüssig wäre, fühlt man sich die digitale Steinzeit zurückversetzt. Besonders hart trifft die finanzielle Herausforderung Familien, die ohnehin Probleme haben, über die Runden zu kommen. Wenn in Zukunft noch jemand glauben soll, dass das Wort „sozial“ bei der SPD mehr als eine leere Hülse ist, wäre nun die Zeit, das Wahlkampfversprechen einzulösen– auch wenn das Kultusministerium mittlerweile grün ist.
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