46 Leerstände gibt es in Hamelns City inklusive der Stadt-Galerie nunmehr. Daraus erwachsen zwei Aufgaben: Erstens Leerstände beseitigen. Zweitens: Auch die positiven Seiten Hamelns sehen.
Starten wir mit einer Frage: Wie viele Waren haben wir im letzten Jahr online bestellt – und nicht im lokalen Handel gekauft? Wenn wir alle, die Hameln-Pyrmonter, unsere Leser und Nicht-Leser, also jeder Einzelne von uns über immer mehr Leerstände in unserer Stadt diskutieren, dann sollten wir ehrlicherweise genau diese Frage eben nicht außer acht lassen. Schließlich gehört unser eigenes Verhalten zu den bekannten Gründen, die dem Handel in unseren Städten das Leben schwerer gemacht hat. Die Entwicklung unserer Stadt fällt nicht nachts einfach so vom Himmel – es ist im Ergebnis immer auch die Summe unseres eigenen Verhaltens.
Zweifelsohne gibt es stets sehr großes Interesse daran, wo und wann welches Geschäft neu eröffnet – und welches schließt. Grundsätzlich gehört Wandel zum Handel dazu wie das Kassenbuch. Grundsätzlich waren übrigens auch frühere Jahrzehnte nicht vor Veränderungen gefeit. In der öffentlichen Debatte sind immer wieder Sätze zu hören wie „Früher war alles besser“, „In Hameln ist ja nix mehr los“ und „Es wird immer schlimmer“. Abgesehen davon, dass Pauschalurteile nie stimmen, war früher – welches früher ist eigentlich gemeint? – sicherlich vieles anders, aber allein deshalb nicht unbedingt besser. Bitte nicht falsch verstehen: Nichtsdestotrotz bleibt viel zu tun, denn jeder Leerstand ist ein Ärgernis.
Aber es gibt eben auch eine gute Seite der Medaille: Allein in Hamelns Innenstadt, im Bahnhofsviertel, am Hefehof sowie an der Deisterstraße/-allee gibt es gut und gerne 500 Geschäfte. Ja, auch mir fehlt in Hameln dennoch das eine oder andere. Aber deshalb ist nicht gleich alles schlecht. Viele andere Städte unserer Größe beneiden uns – und wir Hamelner dürfen bei aller Bescheidenheit ruhig auch das Positive unserer Stadt herausstellen. Ständiges Schlechtreden schadet dagegen übrigens auch dem Image.
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