Drei junge Männer wollen Medizin studieren, haben das in der Ukraine schon vier Semester lang gemacht und müssen in Deutschland nun etliche Hürden überwinden. Das meint unsere Autorin dazu.
Die Geschichte über Awais, Ihtasham und ihren Mitbewohner Ali bringe ich mit einem Wort in Verbindung: Fachkräftemangel. Warum müssen erst bis zu zwei Jahre ins Land ziehen, bevor die drei jungen Männer in Deutschland ihr Studium beginnen können, das sie ja schon längst angefangen haben? Natürlich: Die Sprachbarriere ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Allerdings: In Charkiw konnten sie in englischer Sprache studieren, hier geht das anscheinend nur an privaten Unis. Also warten sie geduldig, arbeiten, belegen Sprachkurse – und ziehen dann weg. Ich behaupte mal: In weniger als zehn Jahren, wenn der nächste Hausarzt hier gesucht wird, das nächste Krankenhaus einen Facharzt braucht, wird man sich an die Geschichte von Awais, Ihtasham und Ali erinnern und wissen – wie immer leider erst im Nachhinein: Hätten wir sie damals anders gefördert, anderweitig unterstützt, würden sie nach dem Studium vielleicht wieder hierherkommen.
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