Ein Unbekannter schießt auf Tauben – mitten in der Stadt. Das Verhalten verwundert zwar nicht, doch bizarr ist es trotzdem.
Wer Tauben quält, verspielt jede Sympathie. Dabei ist es völlig egal, ob der Täter Vorbehalte gegen die Tiere hat, sie vielleicht für lästig oder schädlich hält. Doch die Beziehung zwischen Mensch und Tier ist oft bizarr. Tauben werden gezüchtet und als Haustiere gehalten. Doch dann wird vergessen, dass es Nachfahren dieser gehegten Tiere sind, die in den Innenstädten nach Futter betteln und die sich aufgrund der angezüchteten Verhaltensweisen ausbreiten. Was folgt, sind Abwertung und Vorurteile. Ausbaden müssen es die Tiere und die Menschen, die sich ihnen zur Seite stellen. Ihnen gebührt großer Dank. Verwunderlich ist der schlechte Umgang mit den Tauben zwar nicht. Denn die meisten Tiere sind den Menschen nur etwas wert, wenn sie süß aussehen. Andere Arten werden gern auf gesellschaftlich legitimierte Weise ausgebeutet und dann verputzt. Durch Schüsse in der Fußgängerzone auch Menschen zu gefährden, mutet dennoch besonders bizarr an.
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