Aus der Sicht von Behörden, Politikerinnen und Politikern ist es zu verstehen: Mit ungefilterten, unpopulären Sparvorschlägen würde man sich ziemlich sicher herber Kritik aussetzen.
Und es stimmt: Die Vorstellung, dass Einrichtungen oder Mitarbeiter durch eine solche Liste unnötig aufgescheucht werden könnten, ist unangenehm. Trotzdem generiert diese Liste einen Moment des Stockens. Ein Gefühl von Unmündigkeit. So, als wenn man einem Kind erklärt: „Wir machen das zu deinem Schutz“, und man selbst denkt: „Ich hätt‘ es aber lieber gewusst“. Doch Transparenz ist ein Wort, dass seinen großen Auftritt mit Vorliebe in der Theorie hat. Wenn es darum geht, den Bürger „mitzunehmen“ und Verwaltungen sich mit Namen wie das „gläserne Rathaus“ schmücken. Auch in der Politik haben entsprechende Phrasen zur Wahl Konjunktur. Die historisch niedrige Zahl der Wählenden indes hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass „ihre“ Volksvertreter (die auf kommunaler Ebene viele Stunden ihrer Freizeit opfern – Hut ab dafür) eine Schnittstelle bilden, die offenlegt, was Verwaltungen vorhaben. Die die Reaktionen des Volkes einbeziehen in ihre Entscheidungen, nicht im „Hinterzimmer“ entscheiden und keine Angst haben vor Gegenwind.
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