Hamelns Finanzpolitik und die Erforschung des Weltraums haben etwas gemein: Beide gehen von unvorstellbaren Größenordnungen aus. Die Maßstäblichkeit kommt abhanden: 30 Millionen für das Schulzentrum, 50 Millionen für das Rathaus, das sind astronomische Zahlen, die alles übersteigen, was bisher in Hameln für Bauprojekte veranschlagt wurde.
Hamelns Finanzpolitik und die Erforschung des Weltraums haben etwas gemein: Beide gehen von unvorstellbaren Größenordnungen aus. Die Maßstäblichkeit kommt abhanden: 30 Millionen für das Schulzentrum, 50 Millionen für das Rathaus, das sind astronomische Zahlen, die alles übersteigen, was bisher in Hameln für Bauprojekte veranschlagt wurde.
Und jetzt kommt der Unterschied. Anders als das astronomische bleibt das Hamelner Größenproblem nicht theoretisch. Es muss gelöst werden. Nur wie? Die Stadt hat mit Ach und Krach einen ausgeglichenen Haushalt präsentiert. Im Licht künftiger Verschuldung ist das nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Um im Bild zu bleiben: Die schwarze Null verschwindet im schwarzen Schulden-Loch.
Klar, dass angesichts der drohenden massiven Neuverschuldung wenigstens so klein und sparsam wie möglich gebaut werden muss. Doch will die Verwaltung das? Momentan wird ein neues Rathaus auf der Grundlage des alten geplant. Der Gedanke ist, das Gebäude (egal, wo es steht) so groß zu bauen, wie es nach aktuellem Stellenplan sein sollte, und nicht so klein, wie es künftig sein müsste.
All die Verschlankungspläne und -visionen, die Forderungen nach externem Controlling bis zur Aufgabenreduzierung und Kooperation mit dem Landkreis, die sich Griese als Wahlkämpfer noch mutig auf die Fahnen schrieb, spielen in der Rathaus-Planung bis jetzt keine Rolle.
Es wäre ein Riesenfehler, den Status quo buchstäblich zu zementieren, bevor man Klarheit hat, wie schlank die Verwaltung werden kann. Erst muss ein echtes Zukunftskonzept auf den Tisch, dann ein Bauplan und eine Standortentscheidung – und nicht umgekehrt.
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