Wie viele Konzepte braucht eine Stadt? Hameln hat davon eine beträchtliche Zahl, wirklich umgesetzt dürften die wenigsten sein.
Hameln 2030, das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), das Klimaschutzkonzept, der Green City Plan, die Kampagne Hameln angenehm, die Arbeit von Hameln kann‘s in den Quartieren – die Liste der Konzepte für die Stadt ließe sich problemlos verlängern. Beispiel ISEK: Das 132 Seiten umfassende Konzept nebst vier städtebaulichen Ergänzungsbänden umfasst in seiner Bestandsaufnahme 16 Themenbereiche plus Stärken-Schwächen-Analyse für Hameln. Vorgabe vom Rat war die von den Bürgern im Projekt „Hameln 2030“ entwickelten Projektideen zur Stadtentwicklung zu berücksichtigen. Was ist daraus geworden? War nicht für das „Sichtbarmachen“ der Angebote der Stadt eigentlich die Kampagne „Hameln, angenehm“ gedacht? Und eine Wiederbelebung der Hofflohmärkte in der Altstadt, wie sie bei SINN angeregt wurde, steht doch eh im Konzept von Hameln kann‘s? Die engagierten Neustarts offenbaren zugleich den Schwachpunkt: Ideen zu sammeln – was SINN gut gemacht hat – ist einfacher, als dranzubleiben. Ein Grund: Bis das Geld aus den Fördertöpfen endlich da ist - wenn es welches gibt - sind die Akteure wahrscheinlich längst weg. Was bleibt, ist ein von außen kaum transparenter, bürokratischer Vorgang, zu dem die Menschen keinen Bezug mehr haben.
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